Bayerischer Millitärskandal: Grötzner, Ernst: Zweiter Teil von Hofball und Armee. München 1911 --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Vollständiger Titel und bibliografische Daten:
Zweiter Teil von Hofball und Armee. Antwort an den Kriegsminister auf dessen Darstellung des Falls im bayer. Landtage von Oberleutnant d.L.a.D. Groetzner. München 1911. Verlag von Max Steinebach

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Es handelt sich offenbar um ein Rezensionsexemplar, denn vor der Titelseite ist ein Blatt mit der Bitte des Verlegers eingeklebt, die Publikation zu rezensieren, mit diesem Text:

„Zweiter Teil von Hofball und Armee. Von Rechts¬anwalt O. E. Groetzner, Oberleutnant d. L a. D. in Mein¬ingen. Verlag von Max Steinebach, München, Preis: 50 Pfennig.
Die beifolgende Schrift ist die Fortsetzung der Broschüre „Hofball und Armee“, die in ganz Deutschland das grösste Aufsehen erregt hat. Die bedeutendsten politischen Blätter haben sich mit ihr eingehend beschäftigt. Man hat es nicht verstanden, wie der Hof von Sachsen-Meiningen und gar der meiningische Justizminister eine höfische Lappalie der Militärbehörde anzeigen und wie die Militärbehörden sich dazu verstehen .mochten, diese Lappalie militärisch auf das schwerste zu ahnden, statt den Meiningern ihre Anzeige mit der rich¬tigen Würdigung zurückzugeben.
Zur Orientierung sei der Sachverhalt nochmals kurz zusammengefasst : Rechtsanwalt Grötzner in Meiningen hatte als solcher im Drange der Geschäfte übersehen, dem Hof¬marschall auf die Einladung zum meining. Hofball zu ant¬worten und dann wegen schwerer Erkrankung auf Anfrage erst später geantwortet. Der Herzog von Meiningen, dessen Hofmarschall und — der meiningische Justizminister teilten der bayer. Militärbehörde ;— Grötzner war bayer. Landwehroffi¬zier — das Vorkommnis mit. Ja, Hofmarschall und Justiz¬minister zeigten der Militärbehörde weiter an, Grötzner, der sich beim Hofmarschall entschuldigt hatte, werde zu den Hoffestlichkeiten nicht mehr eingeladen. Die Militär¬behörde qualifizierte den zum Rittmeister qualifizierten Offi¬zier ab und erklärte ihn sogar für seine militärische Stellung für nicht mehr geeignet. Diese Entscheidung billigte der bayer. Kriegsminister Frhr. v. Horn. Der Prinzregent ermög¬lichte dem Offizier das Weiterdienen, das ihm aber durch die Behandlung, die ihm weiter von der Militärbehörde zu Teil wurde, unmöglich gemacht wurde. — In diesem Falle reihte sich eine Menge Verfehlungen der Militärbehörde aneinander.
Dann kam der Fall Grötzner auch im bayer. Landtage zur Sprache. Hier gab der Kriegsminister, Frhr. v. Horn, eine Darstellung des Falls, die sich nach Ansicht Grötzners mit den dem Kriegsminister bekannten Tatsachen nicht deckt. In vor¬liegender Schrift berichtigt nun Grötzner die amtliche Dar¬stellung des Kriegsministers. Die Schrift wird nicht verfehlen, wieder das grösste Aufsehen zu erregen, und man kann ge¬spannt darauf sein, was der Kriegsminister dazu sagen wird, dass Grötzner dessen Darstellung vor dem Landtag in den Hauptpunkten für völlig unrichtig erklärt. Es ist bestimmt zu erwarten, dass der Fall Grötzner erneut den bayer. Landtag beschäftigen wird. Denn dieser wird nicht umhin können, die schwere Beschuldigung, die Grötzner gegen den Kriegs¬minister richtet, zu erörtern; und der Kriegsminister wird sich gezwungen sehen, sich dagegen zu verteidigen. Man darf sehr gespannt sein, ob ihm dies gelingt.
Der Verleger.“
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