Bradbury, Edward. All about Derbyshire. With 60 illustrations by W. H. J. Boot, J. S. Gresley, W. C. Keene, L. L. Jewitt, G. Bailley, J. A. Warwick, R. Keene , and others. London, Simpkin, Marshall and Co. 1884. 8°. XIV, 396 S. mit 16 Ansichten in Platinotypie und zahlr. Holzstichen. Dunkelroter Lederband mit goldgepr. Rückentitel, Rücken-, Deckel- und Innenkantenvergoldung und Goldschnitt.
Erste Ausgabe. – Eines der ersten Bücher mit Platindrucken. – „Der Platindruck, oder wie man auch häufiger sagte, die Platinotypie, war eine Variante der üblichen Silbersalz-Kopierverfahren, es wurden an Stelle der Silberschichten nun Mischungen aus Eisen- und Platinsalzen verwendet. Die Platinotypie wurde 1873 von William Willis in England erfunden. Das Verfahren wurde durch die Österreicher Pizzighelli und von Hübl ausgearbeitet und 1882 publiziert. Man konnte sich die Papiere selbst bereiten, sie waren aber auch im Handel vorpräpariert käuflich. Der Platin Kopierprozeß war ein bißchen umständlicher als der übliche Silbersalz-Kopierprozeß, aber doch spürbar teurer. Ausgeübt wurde der Platindruck, weil man ästhetisch ansehlichere Ergebnisse erzielen konnte, matte tiefe Schwärzen, Platinpapiere hatten oft ‘künstlerische’ Texturen wie rauhes Büttenpapier. “Das Verfahren liefert Bilder, die an Sättigung des Tones und Zartheit der Übergänge der Photogravure gleichkommen und an Haltbarkeit die Silberbilder jedenfalls weit übertreffen. … Durch das Steigen der Platinpreise nach der Jahrhundertwende und den vermehrten Einsatz von verbesserten photographischen Auskopier- und Vergrößerungspapieren, wurde die Platinotypie bis zum Ersten Weltkrieg völlig verdrängt“ (F. Heidtmann, Wie das Photo ins Buch kam S. 467 ff.). – „Burnett war es, der anläßlich der Jahrestagung der British Association 1859 die erste Platindrucke vorstellte. Allerdings mußten noch zwanzig Jahre vergehen, ehe der Platindruck kommerziell eingeführt wurde, denn obgleich William Willis in London 1873 ein Verfahren entwickelte (im Juni 1873 wurde darauf ein englisches Patent erteilt), hielt er seine Methode erst nach einer Reihe von Verbesserungen für ausgereift genug, um sie auf den Markt zu bringen. Die im Herbst 1879 gegründete Platinotype Company in London erteilte Amateur-und Berufsphotographen für fünf Shilling eine Lizenz und lieferte alle nötigen Materialien. Das Papier wurde in mehreren Empfindlichkeitsstufen verkauft. … Mit seiner außerordentlich fein differenzierten Halbtonskala lieferte der Platindruck, nach der Kalotypie, die schönsten Abzüge. Sein silbergrauer Ton war vor allem bei Photographen beliebt, die ein mehr als durchschnittliches ästhetisches Empfinden besaßen“ (H. Gernsheim, Geschichte der Photographie S. 415 f.). – Gelenke etwas berieben, Innengelenke angeplatzt, zeitgenöss. Besitzvermerk, stellenweise etwas braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!