Bruhn – Juhl, Ernst (Wilhelm), (Hrsg.).
Hamburg. Land und Leute der Niederelbe. Hamburg, Boysen & Maasch
(1912). Imperial-Folio (45 x 32 cm.). [4] Bl. mit mont. fotogr.
Titelvignette und 90 Tafeln in Heliographie nach Fotografien von Anton Joachim Christian Bruhn, Rudolf Dührkoop u.a. Orig.-Halbleinen-Flügelmappe mit goldgepr. Deckeltitel und Deckelbild.
Heidtmann 15706. Joppien,
Kunstphotographie um 1900. Hamburg 1989, S. 78–82, 195. – Eines von 300
Exemplaren. – Mit hervorragenden Aufnahmen der bedeutenden Hamburger
Fotografen Anton Joachim Christian Bruhn (78) und Rudolf Dührkoop
(6) sowie Aufnahmen von Major Böhmer (Blick von den alten St. Pauli
Landungsbrücken 1893), Minya Diez-Dührkoop (2) und Th. und O.
Hofmeister. Mit einem Porträt des Hamburger Bürgermeisters Burchard,
Trachtendarstellungen aus den Vier- und Marschenlanden, Ansichten der
Straßen und Gebäude Hamburgs an der Elbe, den Fleeten und der Alster,
von Poppenbüttel, Allermöhe, Volksdorf, Blankenese, Alsterdorf,
Altengamme, Moorburg, Cuxhaven u. a. – A. J. C. Bruhn (1868-1928)
arbeitete seit 1890 als selbstständiger Fotograf. – Der Hamburger
Kaufmann, Kunstsammler und Amateur-Fotograf E. W. Juhl (1850-1915) gilt
als einer der wichtigsten Wegbereiter des Piktorialismus in Europa.
„Juhl entstammte einer Hamburger Kaufmannsfamilie, war wirtschaftlich
unabhängig und setzte sich als Kurator, Ausstellungsorganisator,
Redakteur der „Photographischen Rundschau“, Autor und Juror bei
internationalen Ausstellungen, aber auch als Sammler für die
künstlerische Emanzipation der Fotografie ein. Seine zwischen 1893 und
1911 zusammengetragene Sammlung umfasste rund 800 Werke und gehörte
somit zu den umfangreichsten privaten Piktorialismus-Kollektionen seiner
Zeit. In Berlin waren Teile der Sammlung erstmals 1910 in einer
Ausstellung im Königlichen Kunstgewerbemuseum zu sehen. Nach dem Tod von
Ernst Juhl wurde seine Sammlung vom Museum für Kunst und Gewerbe in
Hamburg und von der Bibliothek des Berliner Kunstgewerbemuseums, der
heutigen Kunstbibliothek, angekauft. Weitere Teile des Nachlasses wurden
im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Sammlung Juhl, die nun
konservatorisch und wissenschaftlich erschlossen wurde, bildet zusammen
mit der Sammlung Matthies-Masuren den Kernbestand der Kunstfotografie um
1900 in der Kunstbibliothek der Staatlichen Museen zu Berlin“ (C.
Pfeiffer, U. Rüter u. L. Sprengler, Piktorialismus Portal). – Deckel und
Flügel der Mappe teils etwas aufgehellt, sehr gutes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!