Beschreibung
Carl Gustav Hellqvist (Kungsör am Mälarsee 1851 - 1890 München)
Der Kunstkenner
Öl a./Lwd., 59 x 39 cm. Links unten signiert “C. G. Hellqvist”, ortsbezeichnet “München” datiert “1881”. Prachtvoller historischer Stuckrahmen aus der Zeit, mit Blatt-und Fruchtgirlandendekor sowie einer Messingtafel mit dem Künstlernamen. Rückseitig mit altem Etikett: “Konrad Barth & Comp., Vergolderwaaren-Geschäft Mchn.”(Maße mit Rahmen: 83,5 x 64,5 cm).
Ein charakteristisches Werk des bekannten Münchner Malers im 19. Jahrhundert, in brillanter Maltechnik, subtil differenzierten Kolorit, perfekter anatomischer sowie perspektivischer Kenntnis meisterhaft vorgetragen. Schöne originale Erhaltung in pastoser Malweise mit Krakelee.
Zum Künstler: Hellqvist studierte seit 1867 an der Stockholmer Akademie unter dem Einfluß von Georg von Rosen. 1875 erhielt er die königliche Medaille für ein großes Gemälde. Im selben Jahr ging er nach Paris und kam 1877 für mehrere Jahre nach München. 1882 Reisen nach Paris und Schweden. 1883 wurde er Vizeprofessor an der Stockholmer Akademie und 1886-1888 als Lehrer an die Berliner Akademie berufen. Seine intime Kenntnis der französischen Freilichtmalerei hat deutlichen Einfluß in seiner Malerei hinterlassen.
Zum Bild: Ein beliebtes und charakteristisches Genre der Münchner-Schule im 19. Jahrhundert, u.a. dem Kreis von Eduard v. Grützner, Hugo Kauffmann und Hugo v. Kotschenreiter sehr verwandt. Ein bayerischer Bauer steht in einem Atelier (Atelier des Künstlers?) und betrachtet ein Gemälde auf der Staffelei. Der Künstler zeigt das Interieur mit dem bes. Kunstexperten in erzählender Form und mit illustrativ humoristischer Note. Er versteht es den Betrachter mit dezenten Hinweisen in das Bildthema zu führen. Der Bauer steht barfuß auf einem Fell, hinter ihm an der Wand steht sein Regenschirm, so darf man vermuten, dass er von regennasser Straße ins Haus kam und seine schmutzigen Schuhe auszog. Während er auf den Hausherren wartet, betrachtet er schmunzelnd ein Gemälde, besonders kritisch und mit auffällig stechenden Blick. Er würde sich aber kaum so begeistert für die Schönen Künste interessieren, wenn es sich nicht um ein sehr reizvolles (weibliches) Motiv handeln würde. Wir können das Bildthema nur vermuten, aber selbst die weibliche Plastik im Hintergrund, in der Gestalt ähnlich der Pandora, erscheint bei dem Anblick in ihrem Gewand verhüllt und peinlich berührt, schamvoll die linke Hand vor ihr Gesicht haltend und unterstützt damit die Vermutung, dass es sich hier um ein überaus reizvolles Thema handelt. Es ist auch naheliegend, dass das wiedergegebene Interieur einen Einblick in das ehemalige Münchner Atelier des Künstlers bietet. Ein charakteristisches Werk des Künstlers in brillanter Maltechnik, subtil differenzierten Kolorit, perfekter anatomischer sowie perspektivischer Kenntnis meisterhaft vorgetragen und in schöner originaler Erhaltung.
Hinweis/Werkauswahl: Ein Gemälde aus demselben Entstehungsjahr mit Signatur, Ortsbezeichung und Datierung in identischen Duktus bewahrt die Neue Pinakothek, München. Vgl. Münchner-Maler, Bd. 2, S. 142, Abb. 213 (Portrait der Julia Thiersch, 1881).
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