Herausgeber:
Zentralrat der FDJ, Abt. Kultur
Titel:
Des Morgens um halb fünfe
Liederportrait Arbeiterfolk
Verlagsname:
Junge Welt, Berlin
Jahr:
1984
Freie Beschreibung:
Oft wurden wir von Singeklubs und Folkloregruppen nach Liedmaterial befragt. Deshalb freuen wir uns, daß wir mit diesem Heft die Möglichkeit haben, für alle Interessenten einen Teil unseres Repertoires zu veröffentlichen. Es sind Lieder, die von den Kämpfen unserer Großväter erzählen, aber auch solche, die sie wohl in ihrer Freizeit in geselliger Runde gesungen haben mögen. Da waren mit Sicherheit auch die Gesellen- und Handwerkerlieder dabei — und zu feiern wußte man damals auch. Die Lieder, wie ihr sie hier vorfindet, sind nicht einzige und endgültige Fassungen. Sie wurden im Alltag so gebraucht, daß sie häufig dem aktuellen Anlaß angepaßt wurden. Manche verschwanden eine Zeitlang, um später, meist in ähnlichen politischen Situationen wie zu ihrer Entstehungszeit, wieder aufzutauchen. So lebt das Volkslied und damit die Folklore der Arbeiterklasse ständig weiter. Das geschieht auch heute, wenn wir dieses traditionelle Liedgut genauso anfassen und gebrauchen. Unsere Grenzen zwischen Aneignung und Neuschöpfung sind fließend. Wo uns eine historisch überlieferte Form nicht genügte, haben wir geändert, weggelassen oder hinzugefügt. So kamen wir allmählich dazu, auch selbst Lieder zu schreiben. Wir merkten, daß geschichtliche Zeugnisse allein nicht ausreichen, um sich zur Gegenwart zu äußern. Wir gehen unsere ersten Schritte in diese Richtung ... - Des Morgens um halb fünfe - Zehn kleine Meckerlein - Gaslied - Lied deutscher Krüppel - O welch Elend, Bergmann zu sein - Wenn die Arbeitszeit zu Ende - Schneiders Hochzeit - Wann wir schreiten - Lied vom braunen Maikäfer - Polierlied - Die Herren Generale - Arbeiter-Stille-Nacht - Lied von Franz Meier - Neues Leineweberlied - Warschawjanka - Metallarbeiterverse - Auf keinen Fall "Zehn kleine Meckerlein, die saßen mal beim Wein, der eine machte Goebbels nach, da waren's nur noch neun. Neun kleine Meckerlein, die hatten was gedacht, dem einen hat man's angesehn, da waren's nur noch acht. .... Zwei kleine Meckerlein, die traten mal in'n Dreck, der eine sagte: „Nazibraun", da war er auch schon weg. Der letzte schrieb dies ohne Arg und ließ es andre sehn, da bracht' man ihn nach Dachau hin, da waren's wieder zehn."
kartoniert
ca. 14,5 x 20,5
24 Seiten mit 6 Bildern
Sprache:
Deutsch