Dokumentation I Berichte und Aussagen von Augenzeugen über die Ausschreitungen vom 29./30. Juni 1968 in Zürich.

1968, 93 Seiten. Taschenbuch, Paperback.

Die erste Tat der Initianten des Zürcher Manifestes anfangs Juli 1968 war die Schaffung einer Dokumentationsstelle; gleichzeitig mit der beginnenden Unterschriftensammlung publizierten wir einen Zeugenaufruf", mit Postfachadresse und Telefon. "Wir möchten eine umfassende Dokumentation aufbauen, die den Anwälten von Geschädigten oder Angeschuldigten zur Verfügung steht und die wissenschaftlich ausgewertet werden soll", hiess es da unter anderem. Eile schien geboten, weil Polizei und Bezirksanwaltschaft mit wenigen Ausnahmen sich entgegen gesetzlichen Auftrag weigerten, Ausschreitungen der Polizei gegenüber Bürgern zur Kenntnis zu nehmen oder gar zu untersuchen, während sie mit umsomehr Eifer gegen Demonstranten und Zuschauer ermittelten und nicht vorhandene "Drahtzieher" suchten. Diese einseitige Haltung der Behörden - die in Abschnitt H auszugsweise wiedergegebene Polizei-Pressekonferenz ist Beispiel dafür - und eines Teiles der Massenmedien schreckte Zeugen und Geschädigte ab, ihre Beobachtungen bei Amtsstellen zu melden oder irgendwo zu publizieren. Diese Einseitigkeit ist mittlerweile in erheblichem Mass korrigiert worden; immer noch gibt es aber Geschädigte und Zeugen, die etwa aus Furcht vor Repressalien oder in der Meinung, das Recht werde ihnen verweigert, davon absehen, vor Ende September Strafantrag zu stellen oder sich für Aussagen zu stellen.Möge die vorliegende Publikation Sie ermutigen, uns Ihre Berichte einzusenden.".