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Historische Stdtansicht von Dresden
Kupferstich, alt koloriert, 1730. Von Matthäus Seutter. / 50, x 62 cm (Blattgröße)
Aus: Matthäus Seutter, Grosser Atlas,
(Augsburg: Matthäus Seutter 1730). - Oberhalb der Darstellung signiert: ".
ausgefertigt von MATTH. SEUTTER KAY. GEOGR. IN AUGSP." Lateinisch und deutsch betitelt. Seitlich links Legende A-L, Am rechten Rand Windrose.
Dazu Wappen.
Am unteren Rand Inset-Vedute der Stadt mit eigenem Titel:
"Die Königl. u. Churfürstl. Sächsische Haupt u. Residenz Statt und Vestung DRESDEN."
Darin weitere Legende A-R. -
Originalrandiges Exemplar.
Sehr guter Erhaltungszustand.
Matthäus Seutter (1678 Augsburg - 1757 ebenda).
Deutscher Kartograf und Kupferstecher, Gründer der Druckerei und des Verlages Seutter. Begann 1697 eine Lehre bei Johann Baptist Homann in Nürnberg, arbeitete danach im Augsburger Verlag von Jeremias Wolff.Er gründete um 1707 ein eigenes Unternehmen mit Druckerei und Verlag. Dort produzierte er in großer Zahl Landkarten, Stadtpläne, genealogische Schaubilder und andere Motive. Zudem brachte er ein Globuspaar (Erd- und Himmelsglobus) heraus. Indem er das Erfolgskonzept seines Lehrmeisters Homann kopierte, stieg er schon bald zu dessen größtem Konkurrenten auf. Bei Seutter erschienen allerdings nur wenige Originalkarten, was sicherlich auch daran lag, dass Augsburg zur damaligen Zeit weder Universität noch mathematisch-naturwissenschaftliches Umfeld besaß. Viele seiner Karten sind vielmehr buchstäblich von den Vorlagen anderer Kartographen „abgekupfert“, also Kopien. Allenfalls in der künstlerischen Ausgestaltung mit üppig-barocken Kartuschen und allegorischen Szenerien wichen sie von den Vorlagen ab. Seutter stach seine Karten zunächst selbst, in späteren Jahren wurde er u. a. von seinen Söhnen Georg Matthäus und Albrecht Carl sowie von Tobias Conrad Lotter unterstützt; für die dekorativen Elemente wurden Augsburger Künstler wie Martin Gottfried Crophius (1717–1765), Melchior Rhein oder Gottfried Rogg (1669–1742) herangezogen. In Seutters Werkstatt entstanden rund 400 großformatige und mehr als 60 kleinformatige Kupferstiche.
Ab 1720 fasste Seutter seine Karten auch in Atlanten mit unterschiedlichen Titeln zusammen, die von anfangs 20 Karten (Atlas Compendiosus) auf schließlich über 300 Karten (Atlas Novus, Grosser Atlas) anwuchsen. Seine kleinformatigen Karten konnten einzeln in Pappschubern oder als Sammelausgabe (Atlas Minor, ab ca. 1745) erworben werden.
Wie vor ihm bereits Homann, erhielt auch Seutter 1731/32 von Kaiser Karl VI. den schönen, aber bedeutungslosen Titel Sacrae Caesareae Maiestatis Geographus, das heißt kaiserlicher Geograph (auf den Karten abgekürzt S.C.Maj. Geogr oder SCMG). Außerdem wurde ihm 1741 ein kaiserliches Druckprivileg verliehen, das jedoch nur für den schwäbischen und oberrheinischen Reichskreis sowie für den Bereich fränkischen Rechts galt.
Nach Seutters Tod im Jahr 1757 führte sein Sohn Albrecht Carl (1722–1762) die Firma alleine weiter. Er überlebte seinen Vater aber nur um 5 Jahre. Seine Witwe verkaufte den Verlag daraufhin jeweils etwa zur Hälfte an Matthäus Seutters Schwiegersohn Tobias Conrad Lotter und den ebenfalls nahe verwandten Kunstverleger Johann Michael Probst (1727–1776). Sie ersetzten auf dem Großteil des 1762 erworbenen Kartenbestandes Seutters Namen durch den eigenen.