Zustand
guter bis sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Schutzumschlag an Ober- und Unterkante teils defekt - Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich, 12000 ‒ oder vielleicht gar 25000 ‒ Jahre ist es her, da zogen Sippen urzeitlicher Menschen durch Mähren und Südböhmen: kühne Jäger, die, nur mit einfachen Geräten ausgestattet, der Natur den täglichen Nahrungsbedarf abringen mußten. Mit Keule und Speer mußten sie das gewaltige Mammut, das gefährliche Nashorn überwinden, Höhlenlöwen und riesige Bären bedrohten ihr Leben, und der kostbarste Schatz des vorgeschichtlichen Menschen, das Feuer, mußte auf mühseliger, kampfreicher Wanderschaft mitgetragen und vor feindlicher Witterung und feindlichen Sippen geschützt werden. In diese wahrhaft abenteuerliche Welt der urzeitlichen Mammutjäger führt uns ‒ wohl zum erstenmal in der Romanliteratur ‒ dieses Buch Eduard Storchs, der nicht allein Schriftsteller, sondern vor allem auch Wissenschaftler und Forscher ist. Und es zeigt sich, daß die dem jungen Leser so liebe exotische Romantik, die er sonst wohl nur in Schilderungen ferner Länder findet, hier in vollem Umfang in der Veranschaulichung ferner Zeiten lebendig wird. Tatsächlich: kein Indianerbuch könnte spannender und fesselnder sein als die Geschichte von dem jungen Jäger Stoß, der mit seiner Sippe das Land durchstreift! Auf kühne Jagdfahrten begleitet Stoß die Seinen, heiße Kämpfe gegen feindliche Sippen müssen bestanden werden ‒ einmal fällt Stoß gar dem erbarmungslosen Widersacher in die Hände und kann sich nur durch abenteuerliche Flucht retten; die Sippe hat ihr Feuer verloren, und Stoß erobert vom argwöhnisch bewachten Lagerfeuer des Feindes einen kostbaren Feuerbrand. Das harte Leben der Jägersippe, das in diesem Buch so plastisch lebendig wird, stellt ständige Forderungen an den Erfindungsreichtum der Menschen; der unerbittliche Daseinskampf zwingt sie, immer wieder ihre Waffen und Werkzeuge zu vervollkommnen, neue Methoden der Nahrungsbeschaffung zu ergründen, den Aufbau ihrer Gemeinschaft den Bedingungen dieses Kampfes anzupassen. So können wir miterleben, wie dem jungen Stoß die umwälzende Erfindung des Feuerbohrens gelingt, eine Tat von entscheidender Bedeutung für die Weiterentwicklung der Menschheit. Dieses Jugendbuch bietet weit mehr als eine packende Handlung: kunstreich in sie verwoben, erschließt sich uns eine Unmenge von lebendigem Wissen über die Urzeit des Menschen. Und das sichert Eduard Storchs Werk einen Ehrenplatz in der modernen Jugendliteratur, Halbleinen, ca. 15 x 21,5, 274 Seiten mit Illustrationen