Zustand
guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich - Vorsatz teils schwach stockfleckig - Schutzumschlag gering defekt, mit Widmung vom Autor - das Vorwort von Hermann Hesse ist auch eine Erstausgabe (WG² 479) "Wer Ernst Morgenthalers Bilder kennt, der weiß um seine angeborene Gabe des Erzählens: was er mit offenen und wachen Augen schaut, was ihn berückt und verzaubert oder zum Widerspruch reizt, gestaltet er erzählend zum Bild, zum farbigen Gleichnis seines Schauens und Erlebens. Daß dieser Zauberer der Farben aber auch über die Magie des Wortes in meisterhafter Weise verfügt, ist denen kein Geheimnis, die je das Glück hatten, Ernst Morgenthaler von seinen Begegnungen mit Bildern und Menschen erzählen zu hören. Wer hätte sich an diesen mit so viel ursprünglichem Charme vorgetragenen Schilderungen nicht gerne auch später bei stiller Lektüre erbaut! Und da sich denn der Maler von seinen Freunden bereden ließ, die eine und andere seiner Geschichten aufzuschreiben, wurde daraus unversehens ein ganzes Buch. Behutsam holt er Erinnerungen aus dem fernen Reich kindlichen Staunens und Schauerns hervor, erzählt dann von seinem dornenvollen Weg zum Künstlertum und seinen Auseinandersetzungen mit sich selber und seiner Umwelt, vom Alltag des Künstlers mit seinen Nöten und Freuden. Oder wir reisen mit dem Maler in den Süden und erleben mit ihm die farbigen Landschaften Siziliens, Südfrankreichs und Nordafrikas. Dazwischen ergötzen die so launigen Geschichten von seinen Begegnungen mit Robert Walser, Ferdinand Hodler, Othmar Schoeck, während die Studien über das Porträt-Malen oder über die Farbe Blau höchst aufschlußreiche Blicke in die Werkstatt des Malers gewähren. Man mag von diesen zum Teil ganz kurzen, in sich geschlossenen Aufzeichnungen und Betrachtungen aufschlagen, welche man will: immer fühlt man sich unmittelbar angesprochen; denn köstlich wie der Inhalt ist die Sprache, klar, anschaulich und von wohltuender Ausgewogenheit, eine Prosa von dichterischem Rang. Was überdies die Lektüre zu einem wahren Vergnügen macht, ist das erfrischende Lachen, das bei Morgenthaler immer wieder unvermutet durchbricht, sein versöhnliches Lachen über sich selber und über die Komik der Situation. Zu den Perlen des Buches gehören die Briefe an Hermann Hesse, eine kleine Auswahl bloß aus dem sich über dreißig Jahre hin erstreckenden Gedankenaustausch mit dem Dichterfreund. In ihnen offenbart sich mosaikartig die bunte Vielfalt der menschlichen und künstlerischen Aspekte, die Ernst Morgenthalers Persönlichkeit umfaßt, und zusammen mit Hesses Vorwort bilden sie ein einzigartiges Dokument der Freundschaft des Malers mit dem ihm wesensverwandten Dichter.", Leinen, ca. 15 x 20, 187 Seiten mit zahlreichen Bildern