Autor:
Gerhardt Müller
Harald Quietzsch
Titel:
Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen
Verlagsname:
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin
Jahr:
1977
Freie Beschreibung:
Dieses Inventar einer besonderen Gruppe von Flurdenkmälern entstand durch Verwertung der aus mancherlei Quellen gesammelten Nachrichten, die im Gelände nicht oder nicht mehr erkundbar sind (Namen, Flurnamen, Nachweise zur Datierung und Bedeutung, Feststellungen zu Sagen, zu Brauchtum und historischen Erwähnungen). Andererseits erfolgten neue Erhebungen an den Denkmälern selbst. Den genannten historischen Anteil erarbeitete Gerhardt Müller; die geländebezogenen Angaben entstammen den Erkundungen der Jahre 1970 und 1971 an jedem Denkmal durch Harald Quietzsch. Es kam den Verfassern darauf an, möglichst Einheitlichkeit in den Aussagen zu erhalten und Vergleiche der Steine untereinander zu ermöglichen. Deshalb wurde eine streng festgelegte Folge von Merkmalen gewählt, nach denen das Inventar in 21 Punkte gegliedert wurde. Aufgenommen sind mittelalterliche und nachmittelalterliche Steinkreuze und Kreuzsteine und einige Denkmäler abweichender Form, wenn sie aus mittelalterlichen Traditionen entstanden und Kleindenkmäler der Flur sind. Erkennbar ist eine Mehrschichtigkeit der Entstehung, die nicht auf den Sühnecharakter zu beschränken ist. Es versteht sich, daß hier Grabdenkmäler wie in Neschwitz (Kr. Bautzen) und Sobrigau (Kr. Freital) wegblieben, auch wenn diese in der freien Flur gefunden wurden. Bildstöcke sind ebenso ausgeschieden, da sie von der Form her nicht aufgenommen werden konnten, wenn auch ihr denkmalcharakteristischer Inhalt oft eine Aufnahme gerechtfertigt hätte. Es sind somit mit erstrebter Vollständigkeit alle einschlägigen im Bezirk Dresden vorhandenen Denkmäler erfaßt; verschwundene nur dann, wenn sie im letzten Verzeichnis von Kuhfahl 1936 noch als vorhanden registriert sind, sowie die erst nach 1936 entdeckten und wieder verschollenen. Das Territorium des Bezirkes Dresden entstand 1952 durch die damalige Verwaltungsreform. Es ist gegenüber dem vergleichbaren sächsischen Gebiet, wie es Kuhfahl 1928 und 1936 bearbeitete, verändert. Zu ehemals sächsischemGebiet des heutigen Bezirkes kamen 1945 Teile der westlich der Neiße gelegenen preußischen Oberlausitz, die jetzigen Kreise Görlitz Stadt und Land und Niesky. 1952 wurden geringe Teile des früheren preußischen Kreises Torgau, der nach 1945 zunächst zu Sachsen-Anhalt gehörte, angegliedert. Das ehemalige sächsische Gebiet östlich der Neiße gehört dagegen seit 1945 zu Polen. Deshalb sind die bei Kuhfahl 1928 und 1936 genannten Steinkreuze von Zittel und Kleinschönau nicht erfaßt. Neuaufnahme fanden dagegen die Denkmäler derKreise Görlitz in Arnsdorf, Buchholz, Görlitz, Jauernick, Mengelsdorf und Nieder Reichenbach sowie des Kreises Niesky in Förstgen, Klein Radisch, Kollm, Nieder Seifersdorf, Niesky, Sproitz, Thiemendorf und Ullersdorf. Auch die Denkmäler inPaußnitz (früher Kr. Torgau, jetzt Kr. Riesa) kamen hinzu
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