Krull – Suarès, André. Marseille. Par Germaine Krull. Paris, Editions d’histoire et d’art (Plon) (1935). 4°. [24] Bl. u. 48 Tafeln in Kupfertiefdruck. Illustr. OKart.
Frizot, Krull 143 f., 158 f. u. 257. Koetzle 242 f. – Erste Ausgabe. – Mit maschienenschriftlichem eigenhändig unterzeichneten Brief von G. Krull an „Monsieur Bueche, 65 rue des St. Péres Paris“ Cannes, den 21. Juni 1935. 4°. 1 S. „… Je serai trés heureuseuse de vous donnez un interview; mais je ne sais pas comment faire. Si vous voulez vous documenter je vous conseille de vous procurez le petit livre paru sur moi „Germaine Krull“ dans la collection des „Photographes nouveaux“ a la N.R.F. Je peux si vous le voulez vous faire pavenir des photos que j’ aie faites ainsi que quelgues épreuves de photos que j’ aime bien. Seulement je vous demanderai de me dire dans quel format vous les desiréez…“ Mit dem Briefkopf der von G. Krull gegründeten Agentur „Reportages“ Goupement Photographique et Littéraire. – „Germaine Krull lässt sich in Cannes nieder, findet dort ein Atelier und lernt Germaine und Francis Picabia kennen. Der Verlag Plon möchte von ihr „ein ‚Marseille‘“, Sie kehrt nach Paris zurück … Tatsächlich „hatte Plon ein wunderbares Buch herausgebracht, Marseille, das mir einen kleinen Brotverdienst gab“. Vermutlich handelt es sich hier um Germaine Krulls gelungensten Bildband. Er erscheint, in derselben Reihe und mit demselben, im Übrigen wohl von Kertész inspirierten Layout, im Februar 1934 (sic! 1935) in dem grafisch ambitionierten Verlag, der ein Jahr zuvor Paris vu par André Kertész herausgebracht hatte, und zeigt ein ausgewogenes, fast konstruktivistisches Seitenlayout, Doppelseiten sowie ein schwarzbläuliches Tiefdruckverfahren mit homogen den Seiten eingepassten Texten von André Suarès“ (M. Frizot). – „Um Germaine Krulls fotografisches Werk zu verstehen, muss man ihre obsessiv individualistischen politischen und beruflichen Überzeugungen berücksichtigen. Ihr Werk und ihr Leben waren unlösbar miteinander verknüpft. Die Fotografie erwies sich als pragmatisches Instrument, das es ihr erlaubte, an einer Vielzahl von Orten zu überleben und auf die Kulturen zu reagieren, deren Zeugin sie wurde. Germaine Krull war eine der einflussreichsten Fotografinnen der Zwischenkriegszeit, doch war sie sich der Wirkung ihres Werkes auf andere auffallend wenig bewusst“ (Kim Sichel in Koetzle). – Sehr schönes sauberes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!