NDB IV, 302. Vgl. Güntz II, 209. – Letzte Ausgabe des zuerst 1754 in Jena erschienenen Hauptwerks des preuss. Kriegs- und Domänenrats J. G. Eckart (um 1700-nach 1763). – Mit interessanten vorwiegend landwirtschaftlichen Artikeln; außerdem über die Einrichtung eines Brauhauses, Brandwein brennen, Ziegel-, Gips- und Kalkbrennen, Dachdeckerei, „Vom Negociieren in ökonomischen Dingen“, „Vom fürstlichen Hofamte“, „Wohnungen der Arbeitsleute“, „Von eines Cavalliers Wohnhause“, Gesetzgebung u.v.m. – „Durch eine Reihe von Betriebsverbesserungen erreichte E. eine Rationalisierung (der) staatlichen Wirtschaftsbetriebe, doch wandte er sehr bald rein fiskalische Methoden an, erhöhte willkürlich die Abgaben der Brauereipächter und erzwang als königlicher Kommissar auch auf anderen Gebieten der Finanzverwaltung eine merkliche Steigerung der Steuereinkünfte. Hochfahrend und unliebenswürdig, geriet er dabei in scharfen Gegensatz zum Generaldirektorium sowie zu den Kammerbehörden, doch nahm Friedrich Wilhelm den Emporkömmling, dessen finanzielle Erfolge ihn beeindruckten, gegen alle Angriffe in Schutz, verlieh ihm 1738 zugleich mit dem Orden de la générosité den Adel und schenkte ihm in Berlin ein völlig eingerichtetes Palais. Friedrich der Große dagegen entsetzte E. unmittelbar nach Übernahme der Regierung aller Ämter und Ehren. Im Oktober 1740 verwies er den allgemein verhaßten „Plusmacher“ des Landes, ohne daß diesem eigentliche Rechtswidrigkeiten nachzuweisen waren. … E. gilt „als die Personifikation einer bis auf die Spitze getriebenen Fiskalität“, jedoch war er durch erstaunliche Arbeitskraft und scharfe Beobachtungsgabe ausgezeichnet“ (J. Jacoby in NDB). – Kapital u. Fuß mit kl. Fehlstellen, Deckel berieben, gutes meist sauberes Exemplar.
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