Beschreibung
Heinrich A. Weber (1843 Esplingerode 1913)
Landedelmann mit Dreispitz und Kloben
Öl a./Lwd., 33,5 x 25,5 cm. Rechts oben signiert „Heinr. Weber“ und ortsbezeichnet „München“. Hochwertiger profilierter Rahmen von F.G. Conzen, Düsseldorf (Maße mit Rahmen: 55 x 47 cm).
Zum Bild: Ein prachtvolles Charakterportrait eines Herrn mit Dreispitz und Ulmer Kloben. Mit versierten Pinselduktus in feiner Detailbehandlung vorgetragene und koloristisch schön ausgewogene Komposition. Das Motiv könnte in einem Gasthaus oder einer Wirtsstube aufgenommen sein. Der Dargestellte zieht genußvoll an seiner Pfeife und lacht selbstgefällig und zufrieden dem Betrachter entgegen. In der Münchner Malerei in der II. Hälfte des 19. Jahrhunderts, hier z.B. im Kreis von Franz von Defregger, Eduard von Grützner, Hugo Kaufmann oder Hugo von Kotschenreiter, nimmt das typische Charakterportrait sowie das alpenländische Genre, dem Zeitgeschmack entsprechend mit humoristischen Akzent, einen besonders hohen Stellenwert ein. Eine schöne Arbeit aus dem Hauptwerk des Künstlers in vorzüglicher originaler Erhaltung.
Zum Künstler: Der Künstler ist vorallem als Porträt-und Genremaler bekannt geworden. Er studierte an der Münchner Akademie bei Wilhelm von Diez und war anschließend abwechselnd in München und seinem Heimatort tätig. Er war seit 1873 auf den großen Kunstausstellungen in Berlin, Dresden, München und Wien mit Darstellungen aus dem oberbayerischen Volksleben; Charakterköpfen, Landschaften und Interieurs ( „Besuch der Großmutter, 1873“, „Auf dem Markte - Wildprethandel, 1876“, „Blumenmädchen, 1880“, „Köchin mit Geflügel, 1881, „Kartenspieler in einer Dorfschenke, 1886“ u.v.a.) vertreten. Ähnlich wie Franz von Defregger umkreist Heinrich Weber, aber mit einer stärkeren humoristischen Note, das alpenländische Genrebild. Charakteristische und guterhaltene Werke des Künstlers sind heute im Kunstmarkt nur selten angeboten.
Werkauswahl/Museumsbesitz: u.a. München, Neue Pinakothek.
Literatur: Thieme-Becker, Bd. XXXV, S. 220. Friedrich v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. 2 , S. 980. Bruckmanns Lexikon der Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd. 4, S. 340, Abb. 502 /503.
Anmerkungen:
[1] Die Signatur wurde in grauer Farbe sehr dünn handschriftlich aufgetragen und später mit schwarzer Farbe kräftiger überschrieben, ist technisch und formal typisch und erweist sich auch unter UV-Licht dem ursprünglichen Malmaterial zugehörig.
[2] Ulmer oder Thüringer Pfeife, eine Tabakspfeife mit Hornmundstück, Wechselrohr und Buchsbaumkopf.
[3] Der Dreispitz bestimmte zusammen mit dem Zopf das Männerkostüm des 18. Jahrhunderts. Insbesondere Offiziere und der Adel trugen bevorzugt diese Hutform. Quelle: Wikipedia
[4] Esplingerode heute Duderstadt/Niedersachsen.
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