I. N. Nasarow L. D. Bergelson D. H. R. Barton: Die Stereochemie der Steroidverbindungen / Die Stereochemie der Zyklohexanderivate Schriftenreihe des Verlages Technik, Band 115, Beiheft 7 zur Zeitschrift "Chemische Technik".

Technik, Berlin, 1954, 88 Seiten mit zahlreichen Bildern. Gebunden Kartoniert.

In ihrem zweiten Fortschrittsbericht über das Gebiet der Steroide geben der bekannte sowjetische Chemiker Prof. I. N. Nasarow und sein Mitarbeiter Bergelson einen ausführlichen Überblick über die Arbeiten zur Aufklärung der stereochemischen Konfiguration sowie den Einfluß der Stereostruktur auf das Reaktionsgeschehen und die physiologische Wirksamkeit. Die Stereostruktur hat sich als ausschlaggebend für das chemische Verhalten von Steroidverbindungen herausgestellt. Diese stereochemischen Erkenntnisse sind die Grundlage des Fortschritts in der Steroidchemie des letzten Jahrzehnts. Nasarow behandelt eingehend den sterischen Aufbau des Ringsystems und die Konfiguration an anderen Asymmetriezentren. Man sieht daran besonders deutlich, wie unbefriedigend die Auwers-Skitasche Regel für die Konfigurationsaufklärung ist. Vielfach ist auch bereits die Vorstellung von den äquatorialen und polaren Bindungen herangezogen worden. Die Zusammenstellung von Barton bietet eine glückliche Ergänzung zu der Darstellung von Nasarow, und ich bin Prof. D. H. R. Barton sehr dankbar für die Erlaubnis zur Übersetzung. Die Zusammenstellung umfaßt die Ergebnisse der Konstellationsanalyse (conformational analysis) auf dem Steroid- und Terpengebiet unter weitgehender Berücksichtigung der einschlägigen Arbeiten sowie ein neues Verfahren zur Beurteilung der Reaktionsfähigkeit von Stellungsisomeren, das sich aus der Vorstellungswelt von den äquatorialen und polaren Bindungen entwickeln läßt. Zum Schluß wird nach einer Andeutung der Grenzen ein Ausblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten gegeben, die die Konstellationsanalyse für die Konfigurationsaufklärung bietet.