Zustand
das Buch stammt aus einer Haushaltsauflösung, stärker gebräunt und fleckig, Umschlagkanten mit Bestoßungen, ... "Heiliger Gott, heute übergebe mich dir auf das feierlichste. Heute bekenne ich, daß der Herr meiii Gott ist... Ich entsage allem Vergänglichen, damit mein Gott mein alles sei. Dir weihe ich alles, was ich bin und habe, die Kräfte meiner Seele, die Glieder meines Körpers, mein Vermögen, meine Zeit... Schenke mir die Gnade, daß ich deinem Dienst mich nicht allein weihe, sondern auch meine Brüder zu dir hinführe... Gebrauche mich, Herr, als ein nur zu deinem Dienste bestimmtes Werkzeug..." Vom Vater des Steintals", Johann Friedrich Oberlin, der am 1.Januar 1760 dieses Gelübde niederschrieb, erzählt Anna Katterfeld. Wir lernen Oberlin als Schüler kennen, als jungen strebsamen Studenten in Straßburg und wir erleben die vielen Jahre seiner Amtstätigkeit im Steintal mit. Was hat Oberlin aus diesem verwahrlosten Tal gemacht! Kümmerliche Felder und Wiesen wurden bearbeitet, so daß sie schließlich gute Ernten trugen; armselige, halb verfallene Hütten, in denen die Bevölkerung in Armut und Hunger lebte, mußten sauberen, gesunden Wohnungen weichen; aus arbeitsscheuen, unwissenden Menschen wurden fleißige, strebsame Handwerker. Oberlin gelang es nicht nur, Not und Elend aus dem Tal zu vertreiben. Er erreichte auch sein eigentliches Ziel: das Steintal für Christus zu gewinnen. Anschaulich erzählt Anna Katterfeld vor allem auch von Oberlins Bemühen um Schulen für die Kinder, von Luise Schepplers Hilfe in der Unterweisung der Kleinsten. Nach dem Vorbild von Oberlins Kleinkinderschule" entstanden später überall Kindergärten und Kinderhorte. Oberlin war Pfarrer mit Leib und Seele, er war Erzieher der Jugend und der Alten, er war sozialer Reformer. Das hat ihm die Bewunderung und dankbare Anerkennimg seiner Zeitgenossen eingetragen. Anna Katterfeld ist es mit ihrem Buch gelungen, uns Christen heute, vor allem unserer Jugend, ein lebendiges Bild des Steintalpfarrers" zu geben. .. (vom Umschlag) 3c5a