Kupferstich koloriert
aus dem Hortus Eystettensis
von 1613
Stecher: Domenicus Cortus
Aus dem Grandhotel Contenintal in München ersteigert
Bild im Passepartout 40 x 49 cm
Rahmen 55 x 66 cm
Unter Hortus Eystettensis („Eichstätter Garten“) versteht man:
Den botanischen Garten, der unter dem Renaissance-Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen auf den Bastionen der Eichstätter Willibaldsburg angelegt wurde.
Den lateinischen Kurztitel des botanischen Prachtwerkes Hortvs Eystettensis, Sive Diligens Et Accvrata Omnivm Plantarvm, Florvm, Stirpivm, Ex Variis Orbis Terrae Partibvs, Singvlari Stvdio Collectarvm Qvae In Celeberrimis Viridariis Arcem Episcopalem Ibidem Cingentibvs, Hoc Tempore Conspicivntvr Delineatio Et Ad Vivvm Repraesentatio (Der Garten von Eichstätt, oder sorgfältige und genaue Aufzeichnung und naturgetreue Darstellung aller jener mit einzigartigem Fleiß aus den verschiedenen Erdteilen zusammengetragenen Pflanzen, Blumen und Bäumen, die in den berühmten Gärten den Bischofssitz daselbst umgeben und dort betrachtet werden können), das im Auftrag des Fürstbischofs 1613 erstmals erschien.
Hortus Eystettensis
Hortus Eystettensis lautet der Kurztitel des bedeutenden botanischen Werkes von Basilius Besler, dessen Erstausgabe 1613 in Eichstätt und Nürnberg erschienen ist und das bis um 1750 in weiteren Auflagen veröffentlicht wird. Bei dem Werk handelt es sich um eine Beschreibung des berühmten "Gartens von Eichstätt" auf der Willibaldsburg in Franken, dessen Anlage Ende des 16. Jahrhunderts vom Fürstbischof Martin von Schaumburg begonnen und vom Fürstbischof Johann Konrad Gemmingen bis zu seinem Tode 1612 erweitert wird. Die insgesamt 367 prachtvollen, großformatigen Kupfertafeln des Hortus Eystettensis zeigen die in den Gartenanlagen kultivierten Blumen- und Pflanzensorten, die sich Johann Konrad Gemmingen aus aller Welt zukommen lässt. Die Gartenplanung überträgt er Anfang des 17. Jahrhunderts dem Nürnberger Apotheker Basilius Besler (1561-1629), bei dem er auch um 1606 oder 1607 die Herstellung des Kupfertafelwerks in Auftrag gibt; dessen Fertigstellung erlebt er jedoch nicht mehr. Der Hortus Eystettensis zeichnet sich weniger durch die wissenschaftliche Genauigkeit als vielmehr durch die Großzügigkeit seiner Darstellungen aus.