Beschreibung
Verlag der Buchgemeinde / Bonn; 1939, EA; 272 S.; Format: 18x25.
Heinrich Lützeler (* 27. Januar 1902 in Bonn; 13. Juni 1988 ebenda), Philosoph, Kunsthistoriker, Literaturwissenschaftler. (frei nach wikipedia); - - - Über die "Heimkultur" im Dritten Reich. In diesem Sinne plädiert das Buch für einfache, aber praktische Formen sowohl bei der äußeren Gestaltung des Hauses wie auch bei dessen Inneneinrichtung durch Möbel, Dekoration und Gebrauchsgegenstände. Ein ausführlilcher Index weist die Fotografen, Designer und Hersteller aller dargestellten Objekte mit Namen und damaliger Adresse aus, so daß hier ein Handbuch der modernen Design- und Wohnkultur der Dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts vorliegt; Vorgestellt werden Beispiele des Eigenheim- und Mietwohnungsbaus, Möbel, Kücheneinrichtungen, Sanitäranlagen, Gartengestaltung, Lampen, Tafelgeschirr in modernen Formen, Möbel für Kleinwohnungen, Öfen usw; - - - "Das Buch wendet sich an alle: an die Bauherren und an die Käufer, an die Mieter einer anspruchsvollen Wohnung, an die jungen Brautleute, die sich ein bescheidenes Heim einrichten wollen, und zeigt mit vielen guten Beispielen und Anregungen den Weg zu echter Heimgestaltung. Dabei wird nicht, wie bisher immer üblich, die Wohnung der Vorkreigszeit allein angegriffen und aller Glanz dagegen auf unserer modernen Wohnkultur gesammelt - das Buch geht vielmehr den Schäden unserer Zeit nach und spricht auch mutig gegen die überspitzte Sachlichkeit wie gegen die um jeden Reise eigenartige Einrichtung, gegen aufgeplusterten Prunk wie gegen die stenge, kühle, leblose Nur-Zweckgebundenheit." - - - Aus dem Vorwort: "Instiktsicheren Völkern und Zeiten ist die gute Form ihres Wohnens eine Selbstverständlichkeit. Aber in Europa der letzten hundert Jahre ist unter der Herrschaft des Kapitalismus und der Maschine Instinktsicherheit selten geworden, und so müssen wir mühsam die gute Form des Wohnens wieder zurückgewinnen." - "Im heutigen Deutschland hat man wie in keinem anderen Lande von vielen Seiten her den Angriff auf die Mißstände unternommen, die, nach dem Stand unserer Erkenntnis und Praxis, gar nicht zu sein brauchten. Man hat mit der Säuberung des Architektenstandes angefangen. ... Vorbildliche Entwürfe und Ausstellungen zeigt vor allem das Reichsheimstättenamt der Deutschen Arbeitsfront. Kurzum: man sieht nicht mehr untätig dem trägen Schlendrian und der Geschmacksverbildung des Volkes zu"; - - - Betrachten wir "Heimkultur", Häuser und Wohnungen heute: - Ideologie und Kitsch wirken bis ins Detail heute noch nach; - - - Entwürfe zur Innenarchitektur und Gebrauchsgegenständen von Joseph Hoffmann, Paul Schmitthenner, Rudolf Edelmann, Fritz Kühn, Oskar Riedel, Spinn Beleuchtungskörper, Gebr. Thonet, Hans Volkart, Wagenfeld, Villeroy & Boch, W.-K.-Aufbaumöbel u.a.; - - - Fotos von Adolf Lazi, Willi Moegle, Paul Wolff u. v. a;. Einband [und Schutzumschlag]: Karl Ferges; - - - Mit 424 Bildern + 4 farbigen Tafeln; - - - Z u s t a n d: 2-, original beiges Leinen mit Deckel- + Rückentitel, mit 424 Bildern + 4 farbigen Tafeln, Lesebändchen. Ecken leicht bestoßen, innen sehr ordentlich.