Ernst, Max (1891-1976, deutsch-französischer Maler, Grafiker und Bildhauer). Orig.-Photographie von Sandro Beccetti (1935-2013). Rom 1972. 40 x 30 cm. (Hochformat).
Ausdrucksstarkes Porträt des
81-jährigen Künstlers. – „Max Ernst erneuerte die Sprache der Malerei
des 20. Jahrhunderts auf revolutionäre Weise. Als Autodidakt ohne
akademische Ausbildung wandte er sich gegen die alte Auffassung von
„Talent“ und lobte den Surrealismus, der das „Märchen vom Schöpfertum“
angegriffen und vernichtet habe. Der von ihm sehr geschätzte Maler der
Romantik, Caspar David Friedrich, hatte seine malerischen Zeitgenossen
aufgerufen: „Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen
Auge zuerst sehest dein Bild, Dann fördere zutage, was du im Dunkeln
gesehen, dass es zurückwirke auf Andere, von außen nach innen.“ Max
Ernst formulierte es ähnlich: „Die Rolle des Malers besteht darin,
einzukreisen und zu projizieren, was er in sich selbst sieht“.“
(Wikipedia). – Der bedeutende ital. Fotograf Sandro Becchetti begann
seine professionelle Fotografentätigkeit in der zweiten Hälfte der
sechziger Jahre. Er hat mit den wichtigsten nationalen Zeitschriften und
Zeitungen (L’Espresso, Il Mondo, Il Messaggero, L ’Unità, Paese Sera,
Il Secolo XIX usw.) mit RAI, der BBC und France Presse
zusammengearbeitet. Er dokumentierte über viele Jahre das soziale,
politische und kulturelle Leben in Italien. Seine Werke wurden in
zahlreichen Galerien und öffentlichen Einrichtungen in Italien und im
Ausland ausgestellt. – Seine „Bilder sind jedes für sich eine Hommage an
sein Motiv. Keines ähnelt dem anderen. Mal wählte der Fotograf den
Ausschnitt so, dass der Betrachter die tiefen Furchen im Gesicht sehen
kann, mal rutscht der Protagonist beinahe unten aus dem Bild heraus. Und
auch die Texte zu den Bildern verraten, wie stark sich Becchetti mit
dem Charakter seines Gegenübers auseinandergesetzt hat, wie er
versuchte, sich in sein Motiv hineinzuversetzen. Dies versuchte er, in
seinen Bildern zu vermitteln, und es ist ihm nahezu perfekt gelungen.
Alle Fotografien sind schwarz-weiß im Stile des Film noir gehalten“
(Manuel Waltz zur Ausstellung in der Galerie Scarbata, Leipzig, 8. 4.
2008). – Rückseitig mit Stempel des Photographen (Provenienz: Nachlass
des Fotografen), späterer Abzug.