Zustand
mittlerer bis guter Zustand, Gebrauchs- und Alterungsspuren: aus der Handbibliothek des Verlages - Verlagsstempel auf dem Deckel und teils auch im Buch verteilt - unbeschnittenes Exemplar, Seitenränder dadurch teils mit Blessuren, Bögen teils noch nicht aufgeschnitten - Seitenschnitt und Umschlag teils verschmutzt, gelegentlich auch einige Seitenränder - Rückseite oben im Falz ca. 7 cm gerissen - Einbandecken und -kanten teils etwas beschädigt - Papier teils etwas vergilbt, aber Seiten überwiegend sauber und ordentlich, Exemplar aus der Geschäftsbibliothek des Verlages mit Verlagsstempeln "Die Abhandlung, welche ich ins Deutsche übertragen hiermit der Öffentlichkeit übergebe, darf in mehrfacher Hinsicht auf Interesse Anspruch erheben. In erster Linie wegen ihres Verfassers, der in einer der glänzendsten Perioden, welche die Geschichte der Mathematik aufzuweisen hat, zu den hervorragendsten Vertretern dieser Wissenschaft gezählt wurde. Sodann mit Rücksicht auf ihren Inhalt; sie ist die erste bedeutsame Arbeit, in der von der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Probleme des Versicherungswesens Gebrauch gemacht wird; zugleich enthält sie die erste in mathematische Form gekleidete Hypothese, die auf Grund von Beobachtungen über den Verlauf der menschlichen Sterblichkeit aufgestellt worden ist. Nicht zuletzt ist es der Ort ihrer Entstehung, der das Interesse wachruft: England ist die Wiege des modernen Versicherungswesens; dort hat die Versicherungswissenschaft mit Einschluß der für die Institution so wichtigen Sterblichkeitsmessung die erfolgreichste Pflege gefunden. Und da muß es denn anregend wirken, dem heutigen fortgeschrittenen Stande dieser Dinge die Anfänge gegenüberzustellen, die, so naiv und unzulänglich sie uns heute auch erscheinen, doch die Wurzel der leitenden Grundgedanken erkennen lassen. So meine ich, daß die Abhandlung für die aufstrebende Versicherungswissenschaft historische Bedeutung besitzt, und dies allein würde ihre Wiederveröffentlichung rechtfertigen; denn es ist ein gesunder Zug unserer Zeit, daß die Wissenschaften den Quellen nachgehen, aus welchen sie entsprungen sind. Die Entstehungsgeschichte der Abhandlung wird am besten mit einer Lebensskizze ihres Verfassers vorzuführen sein. Abraham Moivre wurde am 26. Mai 1667 zu Vitry in der Champagne als Sohn eines Chirurgen geboren. Für das Studium des Griechischen bestimmt, kam er ins College nach Sedan, dann nach Saumur. Seiner Neigung zur Mathematik konnte er hier nur im Geheimen nachgehen, da man jede dem Griechischen entzogene Zeit für verloren hielt. Als er aber nach Paris geschickt wurde, um ...", kartoniert, ca. 17,5 x 27, 88 Seiten