Einband – Hellbrauner Maroquin-Lederband um 1900 mit goldgepr. Rückentitel, dekorativer Kassettenvergoldung, goldgepr. Deckelfiletten, floralen Leder-Intarsien in Violett und Olivgrün in den Ecken, Innenkantenvergoldung und Kopfgoldschnitt (signiert: Visinand). Inhalt: Arndt, E(rnst) M(oritz). Pro populo Germanico. Berlin, Georg Reimer 1854. 8°. Titel, 334 S., [1] Bl. Typogr. Orig.-Umschlag beigebunden.
ADB I, 541 ff. Slg. Borst 2523. Goedeke VII, 833, 134. NDB I, 358 ff. Schäfer-Schawe 1112. – Erste Ausgabe, selten. – „Arndt wollte ursprünglich auf den Titel setzen: Geist der Zeit fünfter Theil“ (Goedeke). – „Als der Sturm des Jahres 1848 über Deutschland hereinbrach, sah der 78jährige Greis mit einer wundervollen Frische und Zuversicht auf die Bewegung, und der alte Freiheitskämpfer stand keinen Augenblick an, sich dem Treiben einer jungen Demokratie entgegen zu stellen. Wieder schrieb er kleine Flugschriften: „Das verjüngte Deutschland,“ und „Polenlärm.“ Er wurde in das Frankfurter Parlament gewählt, dort saß er als Mitglied des rechten Centrums, hielt am 2. Juli seine einzige längere Rede und zwar im Einklange mit den Ueberzeugungen seines ganzen Lebens: „Zur Vertheidigung der geschichtlichen Ehren und Titel des Adels.“ Am 30. März 1849 wurde er Mitglied der Deputation, welche nach Berlin reiste, um Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserkrone anzubieten; am 30. Mai schied er mit seinen Gesinnungsgenossen aus dem Parlament. Seine „Blätter der Erinnerung aus der Paulskirche“ (Leipzig 1849). waren aber Gedichte. Noch einmal trat er in dem Buch „Pro Populo germanico“ (Berlin 1854) als ernster Mahner vor seine Nation, er verglich darin, wie er gern that, die Zustände Deutschlands mit denen anderer Staaten. „Es geht doch vorwärts,“ rief er zuversichtlich, „wahrt Euch nur vor den Junkern und Pfaffen“.“ (Gustav Freytag in ADB). – Außergewöhnlich schönes Exemplar in einem prachtvollen signierten französischen Jugendstil-Handeinband.
Gute Ware
alles bestens!