Beschreibung
Richard Sprick (Herford 1901 - 1968 Bad Salzuflen-Schötmar)
Puerto Andraix, Mallorca
Oel a./Leinwand, 60 x 80 cm. Signiert unten links „Rich. Sprick“. Verso datiert „1962“ und betitelt wie oben. Hochwertige Rahmung. Vorzüglicher Zustand, professionell oberflächlich gereinigt und neu gefirnisst.
Provenienz: Privatsammlung Deutschland
Sprick intensivierte die ungemein beeindruckende Landschaftsschilderung in ihrer nahezu statischen mittäglichen Stille im ganzen Ort, durch die gegensätzlich, grob gespachtelten und getrocknet teilweise krude mit der Klinge wieder abgezogenen Farbschichten im Himmel, über der sonst harmonisch reduzierten und durchgehend subtil kolorierten Komposition.
...Spricks Landschaftsmalerei, obwohl im Gegenständlichen verhaftet, ist weit mehr als naturalistische Abbildung, sie vermittelt Atmosphäre. Der Betrachter „spürt die mittägliche Stille in sonnendurchglühter, weißer Stadt des Südens so hautnah, wie das prickelnde Flair eines französischen Bistros, den salzigen Wind über schwedischen Schären“, schwärmte die Bochumer Feuilletonistin Dr. Gertraude Uhlhorn 1983 und weiter: „Ein Meister der Bildkomposition mit eher spröden und zarten, als leuchtenden und niemals grellen Farben gestaltend, wusste Sprick die widersprüchlichen Stimmungen von Jahreszeiten und Landstrichen zum Leuchten und Klingen zu bringen“… (Vgl. Dr. G. Uhlhorn, Bochum 1983)
Literatur: Vollmer, Künstlerlexikon, Bd. 4, S. 333; Bernd Küster, Kunstwerkstatt Worpswede, 1989; Rainer Zimmermann, Die Kunst der verschollenen Generation, München 1994, S. 448; Museum Bochum, 50 Jahre Künstlerbund, 1996.
Richard Sprick ist einer der beachtenswerten deutschen Nachkriegskünstler. Seine Arbeiten finden sich in wichtigen deutschen öffentlichen sowie privaten Sammlungen und sein interessantes (noch) unterbewertetes Werk ist eine spannende Wiederentdeckung. Er zählt zu den Künstlern der sog. “Verschollenen Generation”, zwischen 1890 und 1905 geborene Künstler. Eine Künstlergeneration mit einer gemeinsamen, durch die schwierigen Umstände zwischen zwei Weltkriegen beeinflussten Lebensgeschichte. Künstler, deren Arbeiten von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ diffamiert wurden, die keine kontinuierlichen Arbeits-und Ausstellungsmöglichkeiten hatten, deren Frühwerk oft vernichtet oder auseinandergerissen wurde und deren Schaffen dadurch in Vergessenheit geriet. Bis in den frühen 1980er Jahren neue kunstwissenschaftliche Publikation und darauf folgende öffentliche Ausstellung wieder an ihre ersten Erfolge erinnerten und großes Interesse von Museen und Privatsammlern auf deren Schaffen zogen. Heute sind die Arbeiten vieler Künstler dieser Generation bereits aufgewertet worden und steigen im Wert. Der Begriff \"verschollene Generation\" bezeichnet auch deutsche Malerei des expressiven Realismus.
Anmerkung: Die im Nachlass verbliebenen Arbeiten des Künstlers wurden 2010 vom Lippischen Landesmuseum in Detmold erworben.
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