Unten links in der Platte mit der Signatur "B. Rode" und datiert "1775". Unterhalb der Darstellung mit dem Titel "Paulus predigt zu Athen". Kräftiger nuancenreicher Druck auf Bütten mit Wasserzeichen, mit gleichmäßigem Rand. Teilweise mit Druckerschwärze an der Plattenkante. 29,8 x 39,3 cm (Plattengröße). Papier: 31,7 x 41,9 cm
1775
Nagler 66. Großformatiges, vielfiguriges Blatt vor antiker Architektur. - Rode erhielt eine vierjährige Ausbildung in der Werkstatt des Hofmalers Antoine Pesne, der damals der einflussreichste Maler in Berlin und Brandenburg war. 1756 wurde Rode Mitglied der Berliner Akademie der Künste, zu dessen Direktor er 1783 berufen wurde. Er verwendete Motive aus dem Alten und Neuen Testament, der griechischen und römischen Mythologie, der Geschichte vom Mittelalter bis hin zu aktuellen Ereignissen seiner Zeit sowie aus der zeitgenössischen Literatur. Seit den 1750er Jahren bildete Rode sich autodidaktisch in der Radiertechnik aus, wobei er Rembrandt zu seinem Vorbild nahm. Er ätzte die Platte in mehreren Stufen, später gab er diese Methode gelegentlich auf, indem er die Hauptmotive ätzte, andere Partien aber, meist die Hintergründe, als Kaltnadelradierungen behandelte. Er stach häufig nach eigenen Gemälden, um seine Kunst so einem größeren Käuferkreis anbieten zu können. - Rückseitig in den oberen Ecken mit Kleberesten einer alten Montierung. Am Oberrand, minimal in den Darstellungsrand reichend, mit einer leichten horizontalen Knickspur und kleinen Randeinrisschen, z.T. hinterlegt. Die Blattränder sind schwach angeschmutzt, dies aber nur oben rechts wenig in die Darstellung hinein