Roucher, (Jean-Antoine).
Les Mois. Poème en douze chants. 2 Bände. Paris, Quillau et Conti 1779.
4° (29,5 x 22 cm.). [3] Bl., 363 S.; [2] Bl., 380 S., [1] Bl. mit
gestoch. Frontispiz und 4 Kupfertafeln von C(harles) E(tienne) Gaucher, N(icolas) Ponce u. J(ean)-B(aptiste) Simonet nach Jean-Michel Moreau le jeune, C(lement) P(ierre) Marillier u. N(icolas) Cochin. Kalbslederbände der Zeit mit goldgepr. Rückensch., reicher floraler Rückenvergoldung und Deckelfiletten.
Cohen-Ricci 900. Sander 1739. – Erste
Ausgabe und zugleich eines der frühen Werke, an das sich Moreau le
Jeune mit Arbeiten im Quartformat wagte. – Die schönen Tafeln mit
Allegorien zu den Jahreszeiten. – Band II, S. 288-307 mit Erstdruck von
vier Briefen J. J. Rousseaus an den Politiker Chrétien-Guillaume de
Lamoignon de Malesherbes (1721-1794). – „Moreau le Jeune, dessen
Todesjahr mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs zusammenfällt, bildet
das eigentliche Bindeglied zwischen Rokoko und Klassizismus: der
entscheidende stilistische Bruch in seinem Schaffen wird durch seine
Italienreise 1785/86 bezeichnet… Der Freund Jaques-Louis Davids und
Bewunderer der „Schlichtheit und Einfalt“ J.-J. Rousseaus wandelt sich,
ähnlich wie Marillier, zu einem Klassizisten reinsten Geblüts. Das Buch
dieser Epoche verwandelt sein Gesicht: die verspielte Vignette ist
verpönt, jeglicher Zierat im Text verschwunden, die großfigurige
Kupfertafel triumphiert in großformatigen Prachtwerken, deren
hervorragendste Verleger, die Druckerfamilie Didot und Renouard, auch
typographisch dem Satzbild einen neuen, strengen, klassischem Ideal
huldigenden Charakter verleihen“ (W. R. Deusch, Das Buch als Kunstwerk.
Französische illustrierte Bücher des 18. Jahrhunderts aus der Bibliothek
Hans Fürstenberg. S. 87). – Einbände etwas berieben und bestoßen,
Vorderdeckel von Band I mit 3 kl. Fehlstellen, stellenweise etwas
braunfleckig, gutes dekorativ gebundenes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!