Saint-Marcoux, Jeanne

das Buch stammt aus einer Haushaltsauflösung, gebräunt, fleckig, Umschlagkanten mit starken Bestoßungen, Einrissen, ... Die Sahara - das ist der Schauplatz dieser Erzählung. In dieser großen Wüste liegt die Oase Gabes mit ihren Palmen, dem klaren Wasser, den Blumen und Früchten, und nur ein paar Reitstunden von der Oase entfernt - unweit des Meeres - befindet sich das mächtige fensterlose, weiße Haus mit dem Innenhof - das Kakteenfort. Das ist die Welt der kleinen Janylene, der Tochter des französischen Arztes Dr. Murieux. Wir müssen Janylene bewundern; denn ob sie eine gefährliche Situation meistert, ob sie in jener Nacht, in der das Fort gegen aufständische Eingeborene zu verteidigen ist, auf ihrem Posten aushält, oder ob sie von Sklavenhändlern verschleppt wird, immer zeigt sie erstaunlichen Mut und Kaltblütigkeit. Dieses unbekannte Land Tunesien blickt den Europäer aus geheimnisvollen Augen an. Warum ziehen die wilden Nomaden plötzlich die friedlichen Bewohner des Forts in ihre Streitigkeiten hinein, warum gibt die Anwesenheit der Berberin Gazelle, die in der Wüste aufgefunden wurde, Anlaß zur Feindschaft? Klärt sich auch vieles im Verlauf der Handlung, so bleibt doch noch genug Fremdheit, Fremdheit, die den Europäer von jeher angezogen und verzaubert hat. ... Die vierzehnjährige Anne und ihre Brüder sind von Papas Plan, die Ferien auf der Insel Ré zu verbringen, nicht begeistert. Was sollen die verwöhnten Pariser Stadtkinder in diesem einsamen Fischerdorf anfangen! Aber schon am ersten Tag vergißt Anne diese Gedanken. Aus dem Zirkus ist ein Panther ausgebrochen, und nur einem schmächtigen Jungen gelingt es, ihn mit Hilfe von ein paar zärtlichen Worten und einem Eimer Wasser einzufangen. Anne ist begeistert von diesem Jungen, und auch ihre Brüder möchten ihn kennenlernen. Eines Tages entdeckt ihn Anne in einem verlassenen Haus, sie führt ihn zu ihren Brüdern, und nur ganz allmählich gewinnen sie das Vertrauen dieses schüchternen und verschlossenen Jungen. Er weiht sie in die Geheimnisse des Wassers ein, er nimmt sie zum Fischfang mit, und er gesteht nach einiger Zeit dem Mädchen den Grund für seine Menschenscheu: Sein Vater, ein Bankier, sitzt im Gefängnis. Viele Jahre sind seit jenem Sommer vergangen. Anne will ihre Ferienerlebnisse niederschreiben und Renaud, dem Jungen von der Insel, schicken. Ob er zwischen den Zeilen zu lesen versteht? ... (vom Umschlag) 3a3b