Schaechterle, Karl (Wilhelm) u. Fritz Leonhardt. Die Gestaltung der Brücken. Berlin, Volk und Reich 1937. 4°. 145 S. mit 325 Abb. u. Grundrissen. OHln.
NDB XXII, 499 f. – Erste Ausgabe des
wohl wichtigsten Werks zum Brückenbau im 20. Jahrhundert. – Der
Stuttgarter Bauingenieur und Brückenbauer K. W. Schaechterle (1879-1971)
„entwarf und baute Eisenbahnbrücken für Neubaustrecken und ging dabei
unkonventionelle Wege, indem er anstelle von Stahlbrücken gewölbte und
balkenförmige Bauwerke aus Eisenbeton errichtete, deren Theorie er
bereits in seiner Dissertation behandelt hatte. 1911/13 verfaßte er
Berichte über diese damals für Eisenbahnbrücken in Preußen noch
verbotene Bauweise, wobei er auf Erfahrungen im Straßenbrückenbau
zurückgreifen konnte, Neuerungen aber an Materialprüfanstalten testen
ließ. Der Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs 1910-16 stellte S. vor
außergewöhnliche Aufgaben, denn er mußte Brücken mit schwieriger
Geometrie auf äußerst schwierigem Baugrund realisieren. 1920-35 war er
als Brückenreferent der Reichsbahndirektion in Stuttgart auch für
Straßenbrücken über Bahnstrecken zuständig und arrbeitete an der
Entwicklung der Stahlleichtfahrbahn mit. S. beteiligte sich 1930
maßgeblich an der Schaffung einheitlicher Normen für massive Brücken,
wobei er sich an den von ?Gottwalt Schaper (1873–1942), dem
Brückenreferenten im Reichsverkehrsministerium, bereits 1925
fertiggestellten Nonnen für eiserne Brücken orientierte. Wegen seiner
großen Erfahrung wurde er 1935 für den Bau der Autobahnbrücken in das
Reichsverkehrsministerium berufen und mit der technischen
Weiterentwicklung und ansprechenden Gestaltung der Brücken betraut. … S.
leistete namhafte Beiträge zum Fortschritt und zur Baukultur im
Brückenbau der 20er und 30er Jahre. Viele, auch später gebaute, Brücken
spiegeln dies wider“ (J. Scheer in NDB). – Vord. freies Vorsatzblatt
fehlt, sehr gutes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!