Trommsdorff, Joh(ann) Barthol(omäus).
Kallopistria oder die Kunst der Toilette für die elegante Welt. Eine
Anleitung zur Verfertigung unschädlicher Parfüms und Schönheitsmittel,
Pulver, Pommaden, Schminken, Pasten, aromatischen Bädern und aller
hierher gehörigen Mittel, welche dazu dienen, die Schönheit zu erhöhen,
zu erhalten oder herzustellen. 3. Aufl. Wien, Anton v. Haykul 1825.
Kl.-8° (16 x 10,5 cm.). Titel, 144 S. Marm. Pbd. der Zeit mit goldgepr.
Rückenschild.
Ferchl 543. Pötsch u.a., Lexikon
bedeutender Chemiker S. 428. NDB XXVI, 443 ff. Poggendorff II, 1137. –
Wiener Ausgabe dieses pharmazeutisch-kosmetischen Rezeptbuches. Erschien
zuerst 1805 in Erfurt. – Der Apotheker J. B. Trommsdorff (1770-1837)
begründete 1795 „mit seiner „Chemischphysikalisch-pharmazeutischen
Pensionsanstalt für Jünglinge“ das bedeutendste pharmazeutische
Privatinstitut zur wissenschaftlichen Weiterbildung vornehmlich von
Apothekergehilfen, aber auch Kameralisten und chemischen Fabrikanten.
Weit über 300 Personen, darunter auch 27 Ausländer, v. a. aus der
Schweiz, Frankreich, Rußland und Norwegen, hörten Vorlesungen zur
Chemie, Pharmazie, Botanik, Zoologie, Mineralogie, Mathematik sowie
Physik und arbeiteten im Laboratorium der Erfurter Apotheke, so daß
dieses Institut als eine erste wissenschaftliche Schule auf dem Gebiet
der Pharmazie und Chemie gelten kann. … 1827 zählte er zu den
Initiatoren des Erfurter Gewerbevereins und der Gothaer
Lebensversicherung. Zu seinen bedeutenden Entdeckungen gehört die
Tatsache, daß es sauerstoffreie Säuren gibt; Lavoisier hatte den
Sauerstoff noch als Bestandteil jeder Säure angesehen. T. gilt als
„Vater der wissenschaftlichen Pharmazie“ in Deutschland und erhielt
ehrenvolle Rufe an die Akademie St. Petersburg und die Univ. Dorpat,
Warschau und Coimbra in Portugal, die er alle ausschlug“ (C. Friedrich
in NDB). – Einband etwas berieben und bestoßen, durchgehend etwas
braunfleckig, gutes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!