Wladimir I. Lewantowski: Raumtransporter.

Autor: Wladimir I. Lewantowski

Herausgeber: Horst Hoffmann

Titel: Raumtransporter

Verlagsname: Urania, Leipzig-Jena-Berlin

Jahr: deutsche 1979

Freie Beschreibung: Teure Wegwerfraketen Die Entwicklung der Kosmonautik in den ersten beiden Jahrzehnten seit Sputnik 1 ist durch folgende Tatsachen gekennzeichnet: Die Anzahl der gestarteten Raumflugkörper stieg von zwei im Jahre 1957 auf 158 im Jahre 1967, also auf das 80fache im ersten Jahrzehnt. Seitdem ist die jährliche Startfolge, insgesamt gesehen, etwa konstant geblieben. Allerdings gingen die Aktivitäten der USA von 74 im Jahre 1966 auf 24 im Jahre 1976 zurück, während die der UdSSR im gleichen Zeitraum von 42 auf 121 anstiegen. Allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 1978 startete die Sowjetunion 93 Raumflugkörper, viermal soviel, wie die Vereinigten Staaten von Nordamerika für das ganze Jahr vorgesehen hatten. Die Nutzlastkapazität der Trägerraketen erhöhte sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten von knapp 100 kg auf fast 100000 kg, also auf das 1000fache. Der am 4. Oktober 1957 gestartete Sputnik 1 entsprach mit einer Masse von 83,6 kg dem Gewicht eines ausgewachsenen Mannes, die Skylab-Station, die am 14. Mai 1973 ihre Umlaufbahn erreichte, hatte eine Masse von 85 000 kg, was fast genau der Abflugmasse eines Verkehrsflugzeugs vom Typ Convair 990 gleichkommt. Die Transportkosten für 1 kg Weltraum-Nutzlast auf mittleren Erdumlaufbahnen sanken in den letzten 20 Jahren von etwa 200 000 Dollar auf rund 2 000 Dollar, also auf ein Hundertstel ... Die hohen Kosten für die bisher gestarteten Nutzlasten kamen dadurch zustande, daß ausschließlich Wegwerfraketen verwendet wurden. Das sind Trägerraketensysteme, die nur einmal zum Einsatz kommen. Danach stürzen sie zur Erde zurück, wobei sie verglühen. Viele von ihnen kreisen als leergebrannte Wracks lange Zeit im Orbit. Würden Luftfahrtgesellschaften ebenso verfahren, dann müßten sie jeden Jumbo-Jet nach einem Atlantikflug aufgeben und die Passagiere an Fallschirmen landen lassen. Moderne Verkehrsmaschinen haben heute jedoch eine durchschnittliche Betriebsdauer von 30000 Stunden, was etwa 3 000 interkontinentalen Flügen entspricht
128 Seiten mit zahlreichen Bildern
ca. 11 x 18
kartoniert