Original-Kupferstich
Michael Wening (* 11. Juli 1645 in Nürnberg; † 18. April 1718 in München)
"S. Maria Hilff Capellen auf dem Berg nechst Vilßbiburg auf dem Passionsberg entlegen".
Mit Kreuzwegstation.
Kupferstich von Wening, 1723, 25 x 35 cm.
Blattgröße: 30,5 x 39,5 cm,
Guter Zustand !
Die Wallfahrtskirche und die Wallfahrt dorthin gehen auf den Kaminkehrer Donatus Barnabas Orelli (* 1642 od. 1649; † 1734) aus Locarno zurück. Er hatte sich in Vilsbiburg niedergelassen und war dort zu einigem Wohlstand gelangt. Im Zeichen der Zweiten Wiener Türkenbelagerung, die am 12. September 1683 im Zeichen der Tageslosung „O Maria hilf!“ überwunden werden konnte, entstanden das katholische Fest Mariä Namen (12. September) und die Maria-Hilf-Verehrung erlebte einen deutlichen Aufschwung. Aus einer privaten Stiftung Orellis wurde zunächst auf einem Hügel nahe der Stadt Vilsbiburg ein Kalvarienberg gestaltet. Am 27. Mai 1686 legte Bernhard Hintershuber, Abt von Sankt Veit, den Grundstein für eine Maria-Hilf-Kapelle, welche unter dem Baumeister Domenico Christophorus Zuccalli entstand, Mitte des folgenden Jahres fertiggestellt und am 3. August 1687 geweiht wurde. In der kleinen Rotunde wurde ein Maria-Hilf-Gnadenbild zur Verehrung ausgesetzt, bald setzte eine rege Wallfahrtstätigkeit ein. Die Betreuung dieser Wallfahrt übernahmen zunächst die Augustiner-Eremiten aus dem Kloster Seemannshausen bei Gangkofen, ab 1705 dann die Kapuziner. Orelli setzte sich in Rom dafür ein, dass seiner Kapelle Ablässe und Reliquien gewährt würden und wurde dabei vom Pfleger Maffei von Vilsbiburg unterstützt, der mit Papst Innozenz XI. verwandt war. So gewährte sowohl Papst Innozenz XI. als auch Papst Alexander VIII. der Wallfahrt für das Fest Mariä Himmelfahrt einen Ablass.