Original-Lithografie
Probeabzug des Künstlers,
unten signiert und bezeichnet.
Blattgröße : 48 x 59 cm
Karl Anton Josef Oppenrieders Eltern waren der Steinmetzmeister Karl Oppenrieder d. Ä. († 1940) und seine Frau Maria geb. Liebich. Der Vater war ein sog. „Rucksackmeister“, ein Steinmetzmeister ohne dauerhafte Anstellung. In einem Schrebergarten beim damals neuen Nordfriedhof in München gründete er im Jahr 1924 einen eigenen Steinmetzbetrieb. Für Karl Knappe hatte er am Kriegerdenkmal im Hofgarten mitgewirkt.
Karl Oppenrieder d. J. wuchs in Schwabing als einziges Kind in bescheidenen Verhältnissen auf. Der Vater unterwies ihn als Steinmetz und erkannte früh seine künstlerische Begabung. Er vermittelte ihm im Alter von 14 Jahren bildhauerischen Privatunterricht bei Friedrich Lommel (1883–1967), der sich für die Künstlergruppe Die Welle einsetzte. Durch lange englische Kriegsgefangenschaft im Ersten Weltkrieg gesundheitlich schwer gezeichnet, starb Vater Oppenrieder im Jahr 1940. Mit seiner Mutter musste der 17-jährige Sohn den Betrieb übernehmen. Zwei Jahre später wurde er zum Heer der Wehrmacht eingezogen. Bei den Panzerjägern nahm er am Unternehmen Wintergewitter vor Stalingrad teil. Als Mitglied der Besatzung eines 7,5 cm-Panzerabwehrversuchsgeschützes beim ersten Feindkontakt schwer verwundet, kam er Weihnachten 1942 zu monatelanger Behandlung in deutsche Lazarette. In dieser Zwangspause bildete er sich durch Privatunterricht u. a. bei Daniel Greiner im Zeichnen und Malen weiter. Einigermaßen genesen, erlebte er im Jahr 1944 bei einem der Luftangriffe auf München die Zerstörung des elterlichen Betriebes. Er begann sofort mit dem Wiederaufbau.
In der Nachkriegszeit in Deutschland setzte er seine Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München fort. Als Meisterschüler von Anton Hiller schloss er sie mit dem Diplom Akademischer Bildhauer ab.