Stahlstich Die Tochter des Herodias Franz von Lenbach
Graveur Hanftsaengl, 1894
Franz von Lenbach (1836 – 1904) prägte im späten 19. Jahrhundert den Mythos von München als Kunststadt entscheidend mit. In einfachen Verhältnissen geboren, an der Kunstakademie ausgebildet, setzte er sich – spätestens mit seinem Aufstieg zum gefeierten Porträtmaler ab 1870 – als weltgewandter, virtuoser Künstler in Szene. Sein großer künstlerischer und wirtschaftlicher Erfolg fand Ausdruck in seinem inszenierten Auftreten: In einem der Öffentlichkeit zugänglichen Schauatelier in seiner Künstlerresidenz stand er im eleganten Anzug an der Staffelei.
Lenbach galt als der wichtigste deutsche Bildnismaler seiner Zeit. Die Gesellschaftsgrößen gingen in seinem Haus ein und aus, um sich von ihm porträtieren zu lassen. Seine Malweise orientierte sich an alten Meistern wie Rubens, Tizian und Veronese, doch bediente er sich durchaus auch des neuen Mediums Fotografie als Hilfsmittel. In unverwechselbarem Stil porträtierte er den Papst, Kaiser und Könige, elegante Damen und bedeutende Herren aus Politik und Wirtschaft.Bildgröße ca. 52 x 37 cm im Passepartout