Zustand
Adresseintrag, der Einband und die Seiten sind altersbedingt gebräunt oder fleckig, Es gibt nichts Schöneres als der Mutter zu gedenken. Ihr gehört und gebührt die Liebe des Kindes von der Geburt bis zum Tode. Mit der Mutter teilen wir den Herzschlag; aus ihr sind wir geworden. Ihr Wesen ist Liebe und Güte, Opfermut und Hingebung. All die einfachen und doch so schweren Dinge, wie essen, gehen, sprechen, lernen wir von ihr, die unsere erste Kameradin ist, das umschließende Band der Familie, Hüterin und Symbol der Keimzelle des gesellschaftlichen Lebens. Unter ihren sorgenden Händen wachsen wir auf, wagen wir erste Schritte ins Leben. Aber dann gibt es auch Mißverständnisse: die Flegel"- und Backfisch"jahre spielen uns Streiche, die wir später so sehr bereuen. Es kommt die Zeit, da die Mütter, Dienerinnen des Lebens, ihre Kinder, als sei es Gesetz, hergeben müssen an das Leben - zuweilen an den Tod: Das erwachsene Kind gewinnt andere Freunde, ihm fallen gesellschaftliche Aufgaben zu, die außerhalb der Familie liegen, der erwachsene Sohn, die erwachsene Tochter schenken ihre Liebe einem anderen Menschen, sie zeugen Kinder zur eigenen - und der treusorgenden Großmutter Freude. Muttertum überspringt durch liebevolles Verstehen, durch Weisheit, den Gegensatz der Generationen, der oft das Verhältnis von Vater und Sohn beschwert; denn Muttertum ist stark, ist Freud und Leid, ist machtvoll wie das Meer, kraftspendend wie die Sonne. ... (aus dem Buch) 4n5a