Mohr, Johannes (1889 - 1914 gefallen vor Paris),, Katharinenkirche in Hamburg mit Frachtkahn des antifaschistischen Widerständlers Wilhelm Zirpel aus Michelsdorf. Farblithographie
Unten rechts im Druck mit dem Monogramm "GW"der Druckerei Georg Westermann, der Jahreszahl "191(...)" und dem Namenszug des Künstlers "Johannes (...)". 100 x 70 cm., unbekannter Einband
Um 1910
Die großformatige Lithographie zeigt die Katharinen Kirche im Abendlicht. Im Vordergrund über die gesamte Darstellungsbreite ein Frachtkahn des brandenburgischen Binnenschiffers "Wilh. Zirpel Michelsdorf", der auf ein Einzelschicksal aus der Zeit des Nationalsozialistischen Widerstandes aufmerksam macht. - Über den Binnenschiffer Wilhelm Zirpel erfahren wir aus dem Werk Jahrestage von Uwe Johnson, S. 946, Zeile 3-7 "Am 27. September 1939 wurde in Malchin der mit seinem Frachtkahn im Hafen liegende Binnenschiffer Wilhelm Zirpel aus Michelsdorf im Kreis Belzig verhaftet und am 11. Dezember 1939 zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Ablauf dieser Haftzeit in Dreibergen-Bützow wurde er am 26. Januar 1945 in das KZ Sachsenhausen verschleppt. Die hohe Zuchthausstrafe verhängte man über ihn, weil er den Moskauer Rundfunk abgehört und sich in Malchin gegen den Krieg ausgesprochen hatte. - Der Maler, Lithograph und Holzschneider Johannes Mohr studierte an der Kunstgewerbe Schule in Hamburg bei J. Wohlers und A. Illies. - Farbfrisch erhaltene Lithographie mit wenigen kleinen Stockflecken