mittlerer bis noch guter Zustand, Gebrauchs- und Alterungsspuren: Papier vergilbt, aber Seiten sauber und ordentlich - Deckel an der unteren Ecke geknickt, die nachfolgenden Seiten (bis Seite 16) eselsohrig - Rücken oben und unten je ca. 5 mm defekt - Seitenschnitt ungleichmäßig und ausgefranst (Herstellungsfehler), Dass Krieg war, konnte man zwar nicht mehr leugnen. Tatsachen bleiben nun einmal Tatsachen, aber dieser Tatsache als einer Notwendigkeit die Anerkennung versagen, das konnte man immer noch. Dass dasjenige, welches August 1914 geschah, weit zurückliegende Ursachen hatte, aus einer Verkettung von sehr vielen Umständen kam, deren jeder für sich wieder Folge eines Früheren darstellte, dass, wenn daran etwas hätte geändert werden sollen, weit hätte zurückgegangen werden müssen, längst Geschehenes und Fortwirkendes ungeschehen gemacht werden, dies einzusehen fiel der Mehrzahl der Menschen, kurzdenkend, wie sie einmal ist, und von Gefühlen bestimmt, äusserst schwer. Für sie musste jemand schuld sein, eine Person oder ein Kreis von Menschen, ein Volk, ganz gleich wer immer, aber doch jemand. Aus dem normalen, dem richtigen, dem «braven» Verlauf der Dinge, möchte man sagen, konnte etwas derartiges nicht geschehen. Die Welt war aus den Fugen, war verrückt geworden. Die Völker, welche sich begeistert in den Krieg und in den Tod stürzten, waren dem ruhig Gebliebenen in einer unverständlichen seelischen Verfassung, von der Kriegspsychose befallen. Kann ein ganzes Volk psychotisch werden? Die Beantwortung dieser Frage hängt ganz davon ab, was man unter Psychose, Wahnsinn, Geistesstörung versteht. Ein geistesgestörter Mensch ist ein gehirnkranker Mensch, ein Mensch, in dessen Gehirn auf Grund einer Vergiftung, einer Infektion, auf Grund zerstörender Krankheitsprozesse eine Veränderung vor gegangen ist. Ein geisteskranker Mensch ist aber auch ein nur abnorm, krankhaft veranlagter Mensch, welcher von Geburt an anders denkt, fühlt, anders sich aufführt als ein Geistesgesunder, kartoniert, ca. 14 x 21,5, 48 Seiten