Zustand
sehr guter Zustand, geringe Gebrauchs- und Alterungsspuren: Einband minimal verschmutzt - Seiten sauber und ordentlich -Titel mit Nummer und altem Stempel - einige wenige Stempel auch noch im Buch am unteren Rand verteilt, Bildband alter Bauwerke in Dresden, Meißen, Görlitz, Torgau und vieler kleiner Ortschaften "Wer heute die deutschen Lande durchwandert, findet in den Teilen, die von dem modernen Industrie- und Verkehrsleben wenig berührt werden, mannigfaltige Zeugnisse vergangener Kultur vor allem in der bodenständigen Bauweise. Wir können an allen größeren und kleineren Orten beobachten, wie glücklich die Platzanlagen mit den charakteristischen Gebäuden in die Erscheinung treten. Meistens gibt die Pfarrkirche den Grundakkord an, sei es, daß sie mit der Längsseite oder dem Chor den Platz ziert und abschließt, oder daß sie über vorgelagerten Häusern hinweg mit den Türmen oder dem Hauptgiebel auf den Platz hereinschaut. Einfach und bescheiden fügen sich die umliegenden Häuser je nach ihrer Bedeutung in das Städtebild in einer Weise ein, daß eine vielleicht unbewußte Unter- und Überordnung mit sorgfältiger Rücksichtnahme auf die Umgebung deutlich erkennbar ist. Diese Harmonie findet sich auch in den Straßenbildern; durch geschickte Führung der Straßen sind einzelne Häuser in ihrer Lage und Erscheinung besonders ausgezeichnet. Und kommt man an das Ende einer Hauptverkehrsader, die hinaus in das weite Land führt, so schließt in den meisten Fällen ein Torturm mit niedlichem Torwärterhäuschen das Straßenbild ab. Seitlich schmiegen sich die Stadtmauern an, die uns einerseits eine Menge malerischer Erscheinungen bieten, andererseits das Bewußtsein des Wanderns in einem großen Raum deutlich vor Augen führen. Nicht weit ab liegt, von mächtigen Bäumen umgeben, der Friedhof mit einer einfachen Kirche oder Kapelle. Ruhig wirken die Friedhofsmauern, die hie und da von Gruftkapellen unterbrochen sind — das Ganze das Bild eines großen Gartens, in dem die einzelnen Grabdenkmäler den gesamten Natureindruck durch ihren schönen Aufbau steigern. Auch Sachsen muß reich an alten Bauten aus den verschiedensten Kulturepochen gewesen sein. Hat es ja doch unter August dem Starken, dem stolzen Polenkönig, eine Baukultur in Dresden hervorgebracht, wie sie unter den deutschen Städten wenige an Großzügigkeit der Ideen aufzuweisen haben. Bei dem Versuch, die größeren Bauten zu schildern, muß man auch die kleineren Gebäude, wie Lustschlößchen, Wohnungen, Verwaltungsgebäude u. s. w. berücksichtigen, denn sowohl in der monumentalen wie in der bürgerlichen Architektur profanen oder kirchlichen Charakters finden sich die einheitlichen zeitgemäßen Ausdrucksmittel, die allen Bauten ein so natürliches und selbstverständliches Gepräge verleihen, was wir bewundern und in unserer Zeit fast vollständig vermissen. Gesteigert wird diese Einheitlichkeit durch die Verwendung des ortsüblichen Baumateriales. So werden im Erzgebirge mit Vorliebe Fachwerkbauten errichtet, in den übrigen Teilen des Landes Sandstein oder Backsteine mit Verputz verwendet. Die Putzbauten der Barockzeit sind stark von der französischen Lisenenarchitektur beeinflußt, es erscheint dies um so natürlicher, als auch französische Architekten am sächsischen Fürstenhof tätig waren. In den großen Gartenanlagen ...", Leinen, ca. 25 x 32, 168 Seiten mit 507 Bildern