Krull – Simenon, Georges et Germaine Krull. La Folle d’Itteville. Paris, Éditions Jaques Haumont (1931). 8°. [128] S. mit 105 Abb. nach Fotografien. Farbig illustr. OKart. (Phototexte).
Auer 171. Bouqueret, Paris 89. Frizot, Krull 167 ff., 186 f. u. 257. – Sehr seltene erste Ausgabe des einzigen Foto-Romans von G. Simenon. – „In ihren Memoiren berichtet Germaine über ein neues Vorhaben: „Zusammen mit George Simenon sollte ich meine erste Buchillustration machen: La folle d’Itteville. Eine kleine Kriminalgeschichte, in der bei Beschreibungen von Dingen oder Orten die Kamera erstmals den Text ersetzen sollte. Ein Beispiel: Wenn der Inspektor eine Tür aufbricht, zeigt „anstelle des Textes“ das Bild, was er sieht. Das war damals [1931] ein ziemlich kühnes Unterfangen, das ein makelloses Abbildungsverfahren voraussetzte. Jaques Haumont, der dazu neigte, Versprechen und Beteuerungen für bare Münze zu nehmen, hatte es versäumt, den Druck zu beaufsichtigen. Das Buch war folglich so schlecht gedruckt, dass auf manchen Seiten die Bilder gar nicht wiederzuerkennen waren. Das war das Ende, nicht nur meiner Hoffnungen, sondern auch der Éditions Jaques Haumont. … Gewiss bedeutet das ebenso missglückte wie „kühne Unterfangen“ das Ende einer produktiven Zeit. Dafür gibt es eine ganze Reihe struktureller Gründe, die Hauptursache für das Fiasko ist allerdings in den Druckbedingungen zu suchen: Sowohl das gewählte „Zeitungspapier“ als auch die Technik (ein Tiefdruck von Georges Lang, gleichwohl ein Spezialist) schwärzen die Bilder bis hin zur Unleserlichkeit, zumal es sich bei zahlreichen Fotos um Nachtaufnahmen mit ausgeprägten Kontrasten handelt. Doch nur das Ergebnis dieses kleinen Buchs ist enttäuschend: die Ursprungsidee ist und bleibt originell, und die krullschen, technisch hochwertigen Fotos ergänzen erfindungsreich den Text Simenons“ (M. Frizot). – „Un nouveau collection, „Phototexte“, et proposa à Germaine Krull de mettre en images La Folle d’Itteville. Après avoir lu le manuscrit, celle-ci recruta des acteurs, un bande de copains, et surtout la très belle madame Hubbel. Cette beauté avait été son modèle au cours d’une séance de portraits réalisés par dix photographes (Alban, Albin Guillot, Hoyningen-Huene, Kertész, Krull, Lee Miller, Lorelle, Man Ray, Tabard et Vigneau) et publiée dans le Photographie d’A.M.G. (Arts Metiers Graphiques) paru en 1931. Le résultat fut décevant et sanctionné par échec commercial“ (C. Bequeret). – Gelenke leicht berieben, Rückendeckel etwas braunfleckig, Heftklammern angerostet, papierbedingt etwas gebräunt, sehr gutes Exemplar.Gute Ware
alles bestens!