Lerche, Julius. Der
Güterberg. Briefe aus dem Lande der Arbeit und der Arbeitsfreude.
Stuttgart, K. Thienemann 1921. 8°. 131, (1) S. OPbd. mit illustr. OU.
(von Robert Henry).
Nicht bei Bloch. – Erste Ausgabe. Mit
eigenhändiger Widmung von J. Lerche. – Interessante Sozial-Utopie über
einen genossenschaftlich organisierten fiktiven Staat auf der Insel
„Ludwigsland“. „Alles, was sie an vermeintlichen Übeln stolz glaubten …
(auf dem Festland) zurückgelassen zu haben, … ist ihnen nachgefolgt:
Kapital, Geld, Gold, Maschinenarbeit, Nachtarbeit, Polizei“ (S. 143),
sogar eine Landeswehr zum Schutz des Landes wird gegründet. – Der Jurist
und Politiker J. Lerche (1836-1914), seit 1875 Richter in seiner
Heimatstadt Nordhausen, war von 1881 bis 1890 Mitglied des Deutschen
Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Erfurt 1 (Nordhausen,
Hohenstein). Zwischen 1889 und 1893 war er auch Mitglied des Preußischen
Abgeordnetenhauses. Als Schriftsteller wurde er besonders durch seine
Jugendbücher „Die Gründorfer“ (1913) und „Waldhof“ (1916) bekannt.
„Lerche war ein früher Verfechter des ökologisch begründeten
Umweltschutzes. Der junge Leser wird beschworen, sich der Zerstörung
seiner Umwelt entgegenzustellen. Die Lauterkeit seiner Haltung, die
Klarheit der Sprache und die Eindringlichkeit seiner erzieherischen
Absicht charakterisieren Lerche als einen beispielhaften Vertreter der
sachbezogenen Jugendliteratur“ (H.Bertlein in LKJ IV, 362). – Einband
etwas berieben und gebräunt, papierbedingt etwas gebräunt, gutes
Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!