Lissitzky, El.
Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken. Katalog des
Sowjet-Pavillons auf der Internationalen Presse-Ausstellung „Pressa“,
Köln 1928. (Redaktion: M. Guss und P. Kakisa, Vorwort: Staatskommissar A. B. Chalatow).
Köln, DuMont 1928. 8°. 111 S. u. 18-seitiges Foto-Leporello mit zahlr.
mont. Abb. (20,5 x 235 cm.). Hellroter OKart. mit Deckeltitel.
Bowld/Hernad 99.
Dokumentations-Bibliothek VI, 681. Heiting/Jaeger II, 62 f.
Küppers-Lissitzky S. 81 ff. Lang, Konstruktivismus 59. – Wichtiger
Katalog zu der Ausstellung die 227 Exponate von 38 Künstlern
präsentierte. Als künstlerischer Leiter der Ausstellung gestaltete El
Lissitzky auch den Katalog mit dem berühmten achtzehnseitigen Leporello,
das mit Lenin als Redner beginnt – „Hier sehen Sie in einer
typographischen Kinoschau den Inhalt des Sowietpavillons vorüberziehen“
(S. 16). – „Ohne Zweifel gehört der Katalog zu den bedeutendsten
typographischen Gestaltungen Lissitzkys“ (H. Bolliger). – „El Lissitzky
entwickelte eine Ausstellungsarchitektur mit beweglichen Wandelementen,
die eine dynamische Raumerfahrung erzeugen sollten. Trotz der Verwendung
verschiedenster Gestaltungsmittel wie Diagrammen, Leuchtreklamen sowie
Illustrationen bildeten Fotografie und Fotomontage die wesentlichen
Repräsentationsformen der Ausstellung. Kernstück war der über 23,5 m
lange Fotofries ‚Die Erziehung der Massen ist die Hauptaufgabe der
Presse in der Übergangszeit vom Kapitalismus zum Kommunismus‘, der durch
die Opulenz des fotografischen Materials aus Alltag und Politik und
seine filmartige Montagetechnik auffiel“ (J. Reuter, Mit voller Kraft,
Hamburg 2001, S. 100). – „Erstmals in größerem Stil und damit
vorbildhaft kam die Fotografie auf diese Weise bei der Pressa zum
Einsatz, die als bislang umfassendste Ausstellung zum Pressewesen
weltweit vom 12. Mai bis zum Oktober 1928 auf dem Kölner Messegelände
stattfand. Die Veranstaltung war im Sinne demokratischer
Massenkommunikation ein ebenso kulturelles wie politisches Ereignis,
aufgrund ihrer Ausstellungsbauten aber auch architektonisch
bemerkenswert. … Fotogeschichtliche Bedeutung erlangte die Pressa vor
allem durch den sowjetischen Pavillon, den El Lissitzky und Sergei
Serkin mit einem fotografischen Wandfries von 3,80 Höhe und 23,5 m Länge
ausgestattet hatten. Ihre multimediale Rauminszenierung, die aus
Großfotos, Fotomontagen, Plakaten, Schautafeln, Statistiken, Schriften,
Grafiken, Farben und Lichteffekten bestand, bot eine facettenreiche und
propagandistisch effektvolle Darstellung der sowjetischen
Errungenschaften im Bereich des Pressewesens. Ebenso außergewöhnlich wie
einzigartig ist der dazu von El Lissitzky gestaltete Katalog ‚Union der
Sozialistischen Sowjet-Republiken‘…“ (R. Jaeger). – Rücken wie meist
etwas aufgehellt, Deckel im oberen und unteren Rand mit kl. handschr.
Nummerierung, St. verso T., Klammern etwas angerostet, der Katalog und
das Leporello sauber und sehr gut erhalten.
Gute Ware
alles bestens!