Moriyama, Daido. 4-ku. Tokyo, Waizu Shuppan (1999). Gr.-8°. [74] Bl. mit zahlr. Abb. OKart. mit illustr. OU. u. Klarsicht-Schutzumschlag. (Passage, Wides Photo Collection, Vol. I).
Von D. Moriyama signiert. – Die Aufnahmen entstanden im November 1998 und im Oktober 1999 in Nakano, Suginami, Musashino und Koganei. – D. Moriyama (geb. 1938) „zählt international zu den bekanntesten Kamerakünstlern Japans. Schilderer des gesellschaftlichen Wandels in einer an Fotografen wie Frank oder Klein geschulten radikalen Bildsprache“ (H-M. Koetzle, Fotografen A-Z, S. 282). – „Daido Moriyamas Vision liegt im Herzen der Dunkelheit, sowohl im eigentlichen als auch im übertragenen Sinne. Die Welt, die er aufzeichnet, ist schwarz, vom Licht eher betäubt als beleuchtet, bedrohlich, chaotisch, unverständlich, zwanghaft erotisch, besessen exzentrisch, konsumfixiert, verwüstet von Unfällen, nie im Gleichgewicht, manchmal zugrunde gerichtet, bisweilen leer – eine Welt, die sich ihrer eigenen Instabilität nicht bewusst ist, eine Welt, die Prozac braucht. Seine fotografischen Methoden, geprägt von Unschärfen und Kratzern, ausgeblichenen Farben und Staub, verschmelzen mit seinen Motiven zu Dolkumenten, die kurz vor dem Verfall stehen. Manchmal spielt Moriyama mit den Grenzen der Wahrnehmung und mit den Grenzen der Fotografie; beides lässt er hoffnungslos eng gesteckt erscheinen. Eine unerbittliche, sogar grimmige Vision, individuell und authentisch, die bis an ihre eigenen Grenzen geht“ (V. Goldberg in Koetzle, Fotografen A-Z). – Tadellos.
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