Müller, (Friedrich, genannt) Maler Müller. Adonis, die klagende Venus, Venus Urania. Eine Trilogie. Leipzig, Gerhard Fleischer 1825. 8°. [2] Bl., S. 6 – 288 mit 4 Umriss-Radierungen von F(riedrich) Ruscheweyh nach Müller. Typogr. OPbd.
Slg. Borst 1469. Goedeke IV/1, 902, 35. Schulze/Strathaus 236, 14. – Sehr seltene erste Ausgabe. Müller (1749-1825) pflegte Kontakte zu vielen bedeutenden Schriftstellern seiner Zeit, darunter Lessing, Schiller und Wieland. Insbesondere mit Goethe verband ihn zunächst eine Freundschaft mit regem Briefwechsel. Im Jahr 1778 – Müller war inzwischen nach Rom gereist und schickte regelmäßig Bilder nach Weimar, die bei Goethe kein Gefallen fanden – kam es allerdings zum Bruch. Müller versuchte sich in der Gelegenheitslyrik, hatte jedoch nur wenig Erfolg und lebte meist in ärmlichen Verhältnissen. „Bedeutender ist die 1825 erschienene Trilogie Adonis, Die klagende Venus, Venus Urania, schon vor 1785 begonnen und im ersten Theil vor 1811 fertig. Der Adonisstoff hatte Müller früh und oft beschäftigt. Ein opernhaftes Drama mit großen typischen Figuren sollte durch ‚griechischen Geist‘ Goethe’s ‚Iphigenie‘ ausstechen. Aber Müller, der während des langen italienischen Aufenthaltes auch das Gefühl für deutsche Sprachrichtigkeit mehr und mehr einbüßte, brachte es nur zu einem undramatischen, verschwommenen, schwülstigen Wust willkürlicher Mythenumbildung“ (ADB XXII, 530ff). – Rücken erneuert, Deckel stärker angestaubt, stellenweise etwas braunfleckig, gutes Exemplar.
Gute Ware
alles bestens!