Erste Ausgabe. – Von L. Schwarz auf dem vord. freien Vorsatz signiert. – Gestaltung und Fotos von Ernst Scheidegger. – „Dieses Tagebuch war nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ich schrieb es für meinen Mann (den Schweizer Architekten Felix Schwarz, 1917-2013), damit er die Geschichte seines Hauses in Erinnerung behalte.“ (Vorwort). – Die Schriftstellerin und Bibliothekarin L. Schwarz (1910-1971, geb. Benett) emigrierte 1934 aus politischen Gründen aus Hamburg in die Schweiz. „Dort fand sie 1938 ihr wichtigstes Wirkungsfeld: das Schweizerische Sozialarchiv in Zürich, wo sie während zehn Jahren als Bibliothekarin tätig war. Mit ihrem Wissen und ihrer grossen Hilfsbereitschaft war sie die ideale Anlaufstelle für viele Emigranten und Flüchtlinge. Zwar trat Lotte Schwarz in der Schweiz der Sozialdemokratischen Partei bei, ihre sozialistischen Ideale verlangten aber zeitlebens mehr, als die Reformpolitik ihrer Partei vorsah. Dies kommt in den zahlreichen Artikeln, Essays und Romanen zum Ausdruck, die sie verfasst hat. In ihnen thematisiert sie gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme, die sie aus eigener Anschauung kannte. Sie reichen von der Arbeitssituation der Dienstmädchen, den Schwierigkeiten berufstätiger Frauen, über das fehlende Frauenstimmrecht, die Mühsal der Emigration bis hin zu Architekturthemen, die sie in der Folge ihrer Heirat mit dem Architekten Felix Schwarz beschäftigt haben. Im 1956 erschienenen ‚Tagebuch mit einem Haus‘ schildert sie zwar vordergründig den Bau des eigenen Hauses in Brüttisellen, tatsächlich aber präsentiert sie mit dem Buch eine eigentliche Studie einer Schweizer Familie der fünfziger Jahre“ (C. Uhlig, „Jetzt kommen andere Zeiten“: Lotte Schwarz (1910-1971). Dienstmädchen, Emigrantin, Schriftstellerin. Zürich 2012). – Schutzumschlag am Kapital mit Randläsuren, sonst gut erhalten.
Gute Ware
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