Würden Sie diese verkaufen? Bzw. anders: Verraten Sie unseren Lesern doch, was war Ihre wertvollste AK und für wie viel haben Sie sie verkauft?
Es gibt Auktionshäuser, welche Karten für mehrere hundert oder tausend Euro verkaufen. So etwas hatten wir noch nicht. Man muss den Online-Handel auch strikt von Sammlerbörsen oder Auktionshäusern trennen, da gibt es erhebliche Preisunterschiede. Unsere teuersten Einzelkarten kostet 16 - 20,- €, welche aber wenig verkauft wurden.
Im Moment bieten Sie in Ihrem Shop auf oldthing.de ca. 40.000 Aks an. Irgendwo müssen die ja herkommen. Wo liegen Ihre Bezugsquellen bzw. Wie können wir uns Ihren Tagesablauf vorstellen?
Die Bezugsquelle ist wiederum das Internet, meist Ebay. Viele Sammlungen (oft aus Haushaltsauflösungen oder Erbstücke) werden dort angeboten.
Das hört sich nach viel Arbeit an. Haben Sie ein Ladengeschäft und Mitarbeiter Würden Sie uns verraten wie viele Aks Sie im Jahr insgesamt verkaufen?
Laden und Mitarbeiter haben wir nicht. Uns gibt es erst seit Februar 2013 und unser Geschäft befindet sich immer noch im Aufbau. Wir sind zu zweit und voll ausgelastet. Bis jetzt haben wir ca. 7.000 Stücke verkauft.
Wie unterscheiden Sie, ob eine AK interessant ist oder eben nicht? Wie kann man als Anfänger den Wert einschätzen, könnten Sie unseren Lesern zum Schluss noch ein paar Tipps zum Sammeln mitgeben?
Kommt darauf an ob die Frage einem Käufer oder Verkäufer gestellt wird. Der Blick für gute Karten, die wir ankaufen, kommt mit der Zeit. Als absolute Kenner bezeichnen wir uns nicht. Beim Ankauf entscheiden wir aus dem Bauch heraus. Manchmal ist der Ankauf beim Erhalt der Ware eher unzufrieden stellend, manchmal macht man auch einen Glücksgriff. Beim Ankauf von ganzen Sammlungen sieht man selten jede einzelne Karte im Detail. Werden Karten einzeln angekauft, entscheidet das Alter und die Seltenheit des Motivs. Im Laufe der Zeit bekommt man auch mit, welche Motive gut gehen und welche gar nicht. Ansichtskarten z.B. vom Heidelberger Schloss oder dem Kölner Dom werden, wenn möglich, beim Ankauf gemieden.
Als Sammler tragen wir alles zusammen, was zur Thematik Nobitz OT Wilchwitz und
Flugplatz Altenburg passt. Oft sind die Motive so rar, dass man keine Auswahl hat, da bestimmt nur noch der Preis. Viele Karten, für die man 30,- und mehr Euro verlangt, bleiben aber auch liegen. Als Sammler von AKs der alten Heimat
Zwickau entscheidet das Motiv. Hier spielt die Kindheitserinnerung eine Rolle, es werden also nur Motive gekauft, wo wir uns damals aufgehalten haben.
Der Kauf von Karten über das Internet ist bequem und meist günstig.
Sammlerbörsen haben teilweise den 10-fachen Preis, bieten aber massiv Karten an, die man im Internet selten findet. Z.B. kleine Ortschaften oder Dörfer.
Beim Suchen von Karten in Online-Shops lohnt oft das Stöbern in den Rubriken. Oft sind auf Karten so viele Motive, die man nicht alle in die Beschreibung aufnimmt oder aber der Titel z.B. eines Gebäudes hat sich im Laufe der Jahrzehnte mehrfach geändert. Auch erschweren unterschiedliche Schreibweisen, oder in die Beschreibung übernommene Druckfehler, die Suche mit Stichwörtern, z.B.: 'Cöln, Severinsthor' statt 'Köln, Severinstor'.
Als Händler möchten wir auch gern anderen Händlern einen Tipp geben: Bitte beschriftet die Karten nicht mit Postleitzahl, Preis und anderen ,teilweise ausführlichen, Beschreibungen. Dies ist leider sehr häufig anzutreffen. Nicht selten kommen harte Bleistifte oder gar Kugelschreiber zum Einsatz. Dies stellt eine Wertminderung der Karte dar. Oft ärgern wir uns über solche Exemplare.
Vielen Dank Frau Weber für das informative Gespräch!