Scherenschnitt – Richter, Gertrud (Berta). Heuernte. Signierter Original-Scherenschnitt (21 x 29 cm.) auf hellbraunem Trägerkarton. Judenburg (Kärnten) um 1935. Unter Glas mit breiter schwarzer Holzleiste alt gerahmt (43 x 35 cm.).
Unten rechts auf dem Trägerkarton signiert und rechts bezeichnet. – Die österr. Scherenschnitt-Künstlerin G. B. Richter (1911-2003) beschäftigte sich bereits 1921 mit dem Scherenschnitt, „der vor und nach dem ersten Weltkrieg wieder modern wurde. Schon im Volksschulalter also von dieser Kunst fasziniert, hat sie immer geschnitten, gezeichnet, skizziert und auch aquarelliert (nicht im Stil der alten Aquarellisten). Sie ist mehr handwerklich, ihre Schwester Edith mehr bildnerisch orientiert. Es wurde alles, was einer „Verzierung” bedurfte, mit Scherenschnitten illustriert, wie Kinderbücher, Lieder- und Schulbücher und Tischkarten (an die 500 Stück mindestens). Es gab Scherenschnitte zu allen Anlässen, viele Scherenschnittporträts, Gelegenheitsarbeiten, die meist verschenkt wurden, nur hin und wieder wurden sie auch verkauft. Die Freizeit wurde immer dem Scherenschneiden gewidmet. … Trude Richter hat Schnitte nie serienmäßig angefertigt, man kann sagen, daß alle Schnitte Unikate sind. Es existiert kein Werkverzeichnis, sie hatte das Scherenschneiden als ihr Hobby betrachtet und wollte nicht als „Künstlerin” betitelt werden oder sonst im Vordergrund stehen“ (I. Englert-Fally in „Schwarz auf Weiß“ Nr. 12).