Corvin(-Wiersbitzki, Otto Julius Bernhard v.).
Aus dem Leben eines Volkskämpfers. Erinnerungen. 4 Bände. Amsterdam,
Gebrüder Binger 1861. 8°. XXVII, 387 S.; VIII, 462 S.; VIII, 399 S.;
VIII, 424 S. mit gestoch. Porträt in Band I. Spätere Halbleinenbände mit
goldgepr. Rückensch.
ADB XLVII, 531 ff. NDB III, 370 f. –
Sehr seltene erste Ausgabe der Autobiographie des ostpreussischen
Publizisten O. J. B. v. Corvin-Wiersbitzki (1812-1886), der durch seinen
„Paffenspiegel“ (EA 1845 mit dem Titel „Historische Denkmale des
christlichen Fanatismus“) berühmt wurde. – „Aus seinen weitschweifigen
Erinnerungen dürften jene Seiten als Augenzeugenbericht lesenswert
bleiben, auf denen er den Marsch der unglückseligen, aus Emigranten
gebildeten „Deutschen Legion“ schildert, die im April 1848 aus Paris
nach Straßburg zog. C.s Teilnahme an der Revolution im Elsaß und am
Oberrhein während des Frühjahrs, seine Tätigkeit als „Chef des
Generalstabes“ der Aufständischen, in welcher Eigenschaft er die Festung
Rastatt am 23. Juli 1849 an die preußischen Belagerer zu übergeben
hatte, führte am 15.9. zu seiner Verurteilung zum Tode. Der Begnadigung
folgte eine sechsjährige Haft im Zuchthaus zu Bruchsal (bis 1855). Seit
jener Zeit lebte er, stets ungesichert, als freier Mitarbeiter und
Berichterstatter der Presse in England, Amerika und Deutschland. Er
schrieb zeitweise für die „Times“ und für Dickens „Household Words“. Die
Augsburger „Allgemeine Zeitung“ schickte ihn 1861 als
Sonderberichterstatter des Sezessionskrieges nach Amerika, und später
war er als Korrespondent der „New York Times“ und der Wiener „Neuen
Freien Presse“ in Deutschland tätig“ (W. Haacke in NDB). – Rückenschild
von Band III fehlt, sonst sehr gut erhalten.
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