Fénelon, François de Salignac de La Mothe. Die Begebenheiten Telemach’s, des Sohnes des Ulysses. Ins Deutsche übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Johann Wilh(elm) Meigen . Neue Ausg. Aachen, I. A. Mayer 1832. Kl.-8°. Handkol. lithogr. Frontispiz, lithogr. Titel, 598 S. Halblederband der Zeit mit goldgepr. Rückentitel und Romantiker-Vergoldung.
Vgl. LKJ I, 373 ff. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – „Der Meister der französischen Prosa, Fénelon, lebt in der Literaturgeschichte durch sein didaktisches Epos Les Aventures de Télémaque. Es ist charakteristisch für die geistige Einstellung der Zeit, in welcher der Erzbischof von Cambrai sein Erziehungswerk für den Herzog von Burgund, den Sohn des Dauphins, verfaßte, daß er sich als eine Art Aufrührer unbeliebt machte. Die damals als liberal empfundene Grundsätze, die hier niedergelegt sind, brachten dem Verfasser beinahe die Ungnade Ludwig XIV. ein, und die amtliche Genehmigung zum Druck des Buches erteilte erst der Regent Phillip von Orléans im Jahre 1716. Freilich scheint mitgesprochen zu haben, daß Fénelon in sein Epos zahlreiche Anspielungen auf Mitglieder des königlichen Hauses einflocht und sich dadurch unbeliebt machte“ (Fürstenberg 18 zu der berühmten Übersetzung von B. Neukirch). – Der Übersetzer J. W. Meigen (1764-1845) arbeitete seit 1784 als Haus- und Sprachlehrer in Aachen und Solingen. 1796 ging er nach Stolberg, „wo er bis zu seinem Tod als Lehrer und Organist, während der franz. Besatzungszeit auch als Makler und Sekretär beim Handlungs-Comité und der Chambre consultative wirkte. … Eine Ausbildung in Entomologie erhielt er während seiner Aachener Zeit durch M. Baumhauer, der eine große Insektensammlung besaß. M. fiel bald durch seine außerordentliche Beobachtungsgabe auf und gewann einflußreiche Freunde. Er erhielt das Angebot, einen Ostindienfahrer als Chirurg zu begleiten und dabei tropische Pflanzen und Insekten zu studieren; mit Rücksicht auf seine Mutter lehnte er ab. 1798 begann er mit der Veröffentlichung botanischer und entomologischer Werke, deren wichtigstes, die „Systematische Beschreibung der bekannten europ. zweiflügligen Insecten“, in 7 Bänden mit 74 Tafeln 1818-38 erschien“ (H. Weidner in NDB XVI, 652). – Durchgehend etwas gebräunt und vereinzelt leicht braunfleckig, schönes dekorativ gebundenes Exemplar.
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